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Bücher und Buch-Herausgaben:

D. Wiegand, C. Freund, R. Litten, M. Orth, D. Schiffer:
"Konzeption und Machbarkeitsprüfung neuer gemeinnütziger regionaler Rechtsformen und regionaler Finanzprodukte";
Eigenverlag TU Wien, Wien, 2015, ISBN: 978-3-9503087-4-7; 46 S.



Kurzfassung deutsch:
Der Rückzug des Einzelhandels aus den historischen Stadtzentren trifft in Deutschland
Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohnern besonders stark. In Rheinland Pfalz leben
78% der Bevölkerung in solchen Kleinstädten. Unterlassene Investitionen in historische Gebäude, Immobilienleerstand und Zerfall betreffen die Innenstädte in diesem ländlich geprägten Bundesland
ganz besonders.

Im Rahmen der "Konzeption und Machbarkeitsprüfung neuer gemeinnütziger regionaler
Rechtsformen und regionaler Finanzprodukte" wurden die vom rheinland-pfälzischen
Wirtschaftsministerium entwickelten Ideen für die dritte Säule der "Neuen Wege für innerstädtischen Netzwerke" u.a. unter Berücksichtigung diverser rechtlicher und immobilienwirtschaftlicher Aspekte weiterentwickelt und hinsichtlich ihrer Machbarkeit
überprüft.

Als Ergebnis ist der Vorschlag einer organisatorischen Landschaft entstanden, die
das bürgerschaftliche Engagement für den Erhalt lebendiger historischer Innenstädte in sehr
differenzierter Form ermöglichen und stimulieren würde. Unterschieden werden in dem Konzept Organisationen, die dem gemeinnützigen oder dem gewinnorientierten Sektor zuzuordnen sind, und Organisationen, die der Vernetzung und dem Aufbau von Bauherren- und Betreiberkompetenz dienen. Die Organisationen agieren auf unterschiedlichen
räumlichen Ebenen, wobei kurz- und mittelfristig die lokale Ebene im Sinne von Verbandsgemeinden und gegebenenfalls Netzwerken von Verbandsgemeinden, die Landesebene und die nationale Ebene unterschieden werden.

Potentiell ist die entwickelte organisatorische Landschaft geeignet, bürgerschaftliches Engagement zur Lösung der Problemlage historischer Innenstädte in ländlich geprägten Gebieten zu stimulieren und zu ermöglichen.

Die Machbarkeit der gemeinnützigen privaten Stiftung, die Immobilien sanieren und betreiben soll, und die Machbarkeit der eingetragenen Genossenschaft, die unter die Ausnahmeregelungen des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) fallen soll, lässt sich nur im Rahmen modellhafter Umsetzungen und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen
Behörden und Ministerien abschließend beurteilen. Letzteres wird als Konsequenz der vorliegenden Studie empfohlen.

Wesentlicher Bestandteil der organisatorischen Landschaft, die die historischen Zentren
der rheinlandpfälzischen Kleinstädte reich an baukulturellem Erbe und lebendig halten soll, ist eine Internationale Bauausstellung (IBA), die in der Tradition der regionalen IBAs der Qualifizierung des regionalen Strukturwandels dienen soll. Im vorliegenden Fall würde die IBA insbesondere dem Aufbau von Bauherren- und Betreiberkompetenz und der Koordination der Positionierung der Region am Markt dienen. Die IBA ist wesentlicher Bestandteil der Lösungsstrategie und gehört in die erste Phase der Umsetzung, da sie Voraussetzung der ökonomischen Nachhaltigkeit der Immobilienentwicklungs- und
Immobilienbetriebsunternehmen ist.

Schlagworte:
regionale Finanzprodukte, gemeinnützige Rechtsformen, Machbarkeitsstudie


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_242125.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.