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Teilnahmen an Ausstellungen mit Katalog:

B. Martens, O. Paar-Tschuppik:
"Filmische Modellsimulation: Das manipulierte Betrachterauge";
Beteiligung; veranstaltet von: Schweizerisches Architekturmuseum, Kurator: E. Steiner; Katalog: "Filmbau/Constructing Film - Schweizer Architektur im bewegten Bild"; Basel, 31.10.2015 - 28.02.2016.



Kurzfassung deutsch:
Eine eingehende Betrachtung gebauter Räumlichkeit - welche erst im Entstehen begriffen ist oder lediglich erdacht wurde - kommt in der Regel nicht ohne den Einsatz von Simulation im weitesten Sinne aus. Architektonische Objekte werden ja zumeist durch orthogonale Projektionen umschrieben, welche dem Betrachter eine artifizielle, jedoch nicht dem menschlichen Betrachtungsvorgang entsprechende, und darüber hinaus unvollständige Information über das beschriebene Objekt liefern. Dennoch ist das geschulte Auge im Stande, diese Information gedanklich zumindest in einem gewissen Maße zu vervollständigen. Einen ganzheitlichen - d.h. einen der menschlichen Wahrnehmung tatsächlich entsprechenden - Eindruck der Räumlichkeit vermögen die Risse bzw. Projektionen jedoch nicht zu vermitteln. Erst durch Zuhilfenahme unterschiedlicher Simulationstechniken gelingt es dem Betrachter, die Teilinformationen zu einem vollständigen Bild zusammenzufügen und "Räumlichkeit" wenigstens ansatzweise zu erfahren. Bewegen wir uns durch diese simulierte Welt finden wir uns unvermittelt in der Welt der filmischen Betrachung wieder. Räume und räumliche Sequenzen werden nun durch Kamerafahrten und -drehungen bzw. Standbilder erfahrbar. Das Auge des Betrachters bleibt im Zuge dieser Wahrnehmung stets ein Gerichtetes. Der Blick wird gelenkt durch die Kamera, ein Umsichblicken oder gar ein Zurückschauen ist nicht möglich, ausgenommen der Regisseur sieht dies explizit vor. Unser Eindruck der Räumlichkeit ist eingeschränkt und manipuliert.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.