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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

J. Rieder:
"Innovationsfördernde öffentliche Beschaffung, insbesondere bei Planungs- und Bauleistungen.";
Betreuer/in(nen): M. Haslinger; Fachbereich Rechtswissenschaften, Department für Raumplanung (E 280/1), 2015; Abschlussprüfung: 24.06.2015.



Kurzfassung deutsch:
Euro 2 500 000 000 000 - rund zweitausendfünfhundert Milliarden Euro - wenden die Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Jahr 2014 für die öffentliche Beschaffung von Bau-, Liefer- und Dienstleistungen auf. Dies entspricht rund 18 % des nominellen Bruttoinlandsproduktes der Union. Wie kann dieses gigantische - nichtsdestoweniger weitgehend brachliegende - Potential schon heute genützt werden, um die wirtschaftli- chen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen im Sinne der Strategie Europa 2020 für das Europa der Zukunft entscheidend zu verbessern?
Vorliegende Arbeit skizziert entlang eines historischen Pfades jene Möglichkeiten und Instrumente, derer sich öffentliche Auftraggeber bedienen können, um durch gezielte Ausschreibungen von Bau- und Planungsleistungen sekundäre Beschaffungsziele zu verfolgen. Im Besonderen wird dabei auf das Ziel der Innovationsförderung durch öffentliche Beschaffung Bedacht genommen.
Nach einer genauen Betrachtung der Herkunft des Wunsches, innovationsfördernd zu beschaffen, wird zunächst der Begriff der Innovation erläutert. Es wird gezeigt, dass sich verschiedene Verfahren (Pre-Commercial Procurement, Public Procurement of In- novation, Innovationspartnerschaft, Wettbewerbe etc.) besonders eignen, (privat finanzierte) Innovationstätigkeit durch öffentliche Auftragsvergabe zu induzieren.
Im Anschluss werden die Bestimmungen des österreichischen Bundesvergabegesetzes 2006 und der Vergabe-Richtlinie 2014/24/EU - baubezogen - auf ihre innovationsfördernden und innovationshemmenden Eigenschaften hin analysiert. Abschließend wird dargelegt, welche äußerst wichtige Rolle der exakten Klärung der Frage nach dem Umgang mit Immaterialgüterrechten in Verfahren zur innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung von Planungs- und Bauleistungen zuteilwird.

Kurzfassung englisch:
The Member States of the European Union spend about 18 % of the nominal GDP - two thousand and five hundred billion euro in the year 2014 - on public procurement. How can one make use of this enormous, yet idle potential today in order to gain economical, social and ecological benefits for the Europe of the future?
The present thesis shows possibilities and gives examples of how public procurers can pursue so-called »horizontal objectives« like driving innovation by using certain proce- dures provided by national (Bundesvergabegesetz 2006) and international (Directive 2014/24/EU) law, particularly when tendering architectural planning services and construction works.
After taking a close look at the circumstances resulting in the wish to procure innovation-friendly, the term »innovation« is explained. It is shown that certain procedures (Pre- Commercial Procurement, Public Procurement of Innovation, Innovation Partnership, Competitions) and certain award criteria are well-suited for inducing (privately financed) innovation activities.
The subsequent analysis of the legal requirements consolidated in Bundesvergabegesetz 2006 and Directive 2014/24/EU shows either innovation-driving or innovation-inhibiting characteristics of certain requirements. Finally, the importance of intellectual property rights in innovation-oriented public procurement is set out.

Schlagworte:
Strategie Europa 2020, Innovationsunion, Horizont 2020, öffentliche Beschaffung, Auftragsvergabe, vergabefremd, Sekundärzwecke, Innovationsförderung, Pre-Commercial Procurement, Public Procurement of Innovation, Bauleistungen, Planungsle

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.