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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

C. Hofstätter:
"Telematik bei Baumaschinen";
Supervisor: C. Hölzl, C. Winkler; FH Campus Wien, 2016; final examination: 2016-07-04.



German abstract:
Die Diplomarbeit mit dem Titel "Telematik bei Baumaschinen" beschäftigt sich mit der Anwendbarkeit von Telematikdaten für die Bauablaufoptimierung.
Das Zeitalter der Digitalisierung macht auch vor der Bau- bzw. Baumaschinenbranche nicht halt. Der Begriff Telematik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Telematik ist ein Kunstwort aus den beiden Fachbereichen TELEkommunikation und InforMATIK. Aufgabe eines Telematiksystems ist es, die an den Baumaschinen generierten Informationen zu erfassen, zu übertragen und auf einem Telematikdatenserver für den Datennutzer bereitzustellen. ln der Regel nutzen Bauunternehmen Baumaschinen unterschiedlicher Hersteller. Um den Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden, hat jeder Baumaschinenhersteller ein eigenes Telematiksystem entwickelt. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, sind äußerst vielfältig,
bringen aber auch eine gewisse Komplexität mit sich. Unzählige Maschinenparameter, die bisher mühevoll manuell gesammelt und ausgewertet werden mussten, stehen ab sofort, teilweise sogar in Echtzeit, dem Datennutzer für vielfältige Anwendungsbereiche zur Verfügung. Eine fehlende, verpflichtende baumaschinenherstellerübergreifende Softwareschnittstelle erschwert bei gemischten Baumaschinenflotten aber momentan noch die Nutzung der Daten für den Bauablauf
Das Verwendungspotential von Telematikdaten für die Bauablaufoptimierung ist auf jeden Fall gegeben. Die Ermittlung konkreter Aufwands- und Leistungswerte kann mithilfe von Telematiksystemen wesentlich vereinfacht werden und somit erfolgreich zu einer Bauablaufoptimierung beitragen.
Über die durchgehende Aufzeichnung derMaschinenlast-und Maschinenleerlaufzeiten lassen sich Rückschlüsse auf das optimale Zusammenspiel mehrerer Baugeräte ziehen. Ein übermäßig hoher Baumaschinenleerlauf verursacht grundsätzlich unnötige Maschinenbetriebsstunden und folglich zusätzliche Maschinenkosten.
Eine Reduktion dieser Leerlaufzeiten führt nicht nur zu einem ökonomischen, sondern durch den reduzierten Kraftstoffverbrauch auch zu einem ökologischen Nutzen.
Die ebenso im Zuge dieser Arbeit durchgeführte Kompatibilitätsprüfung der Telematikdaten durch unterschiedliche Telematiksysteme war auf jeden Fall positiv. Der Vergleich der Daten hat gezeigt, dass es bei so manchem System zwar beieiner vertieften Datenanalyse die eine oder andere Abweichung gibt, die durch eine Mehrfachauswertung mit unterschiedlichen Bezugsdatenquellen aber wieder kompensiert werden kann.
Aus rechtlicher Sicht darf bei einer betrieblichen Nutzung von Telematiksystemen auf keinen Fall auf die gesetzlichen Bestimmungen bei der Datenaufzeichnung vergessen werden. Diverse Gesetze fordern zwar nur eine Informationspflicht bei der Aufzeichnung von "personenbezogenen Daten", da der Begriff aber dennoch einen Interpretationsspielraum offen lässt, ist es empfehlenswert, den Betriebsrat und die Maschinisten über die Verwendung eines Telematiksystems zu informieren und eine Betriebsvereinbarung zu erstellen.
Bezugnehmend auf die Personalentwicklung auf der Baustelle hat sich gezeigt, dass die Telematiksysteme in der heute vorliegenden Form und auch die fortschreitende Digitalisierung in Zukunft auf keinen Fall einen Ersatz für einen Polier oder sogar einen Bauleiter darstellen. Die automationsunterstützt gesammelten Informationen stellen lediglich eine Erleichterung bzw. verlässliche Informationsquelle
dar, um darauf basierend Entscheidungen, vorrangig für die Bauablaufoptimierung bzw. das Flotten- und Servicemanagement, zu treffen.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.