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Contributions to Proceedings:

U. Pont, N. Ghiassi, M. Taheri, D. Wolosiuk, A. Wurm, A. Mahdavi:
"Das BAU_WEB-Projekt: Ein Beitrag zur Vereinfachung von Bauprodukt-Datenmanagement";
in: "Forschungstag 2016", Fakultät für Arch & RPL (ed.); issued by: Tu Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung; Forschungstag 2016, Wien, 2016, ISBN: 978-3-902707-32-1, 40 - 41.



English abstract:
(not available, german version) Eines der aktuellen Schlagwörter im Kontext von aktueller Forschung im Bereich Industrie und Informationstechnologien ist "Industrie 4.0". Darunter versteht man die Verzahnung von (industrieller) Produktion mit modernsten Informations- und Kommunikationsmitteln. Basierend auf diesem Konzept und aus Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt SEMERGY initiierte die Abteilung Bauphysik und Bauökologie das Projekt BAU_WEB, in welchem die kritische Informationsschnittstelle zwischen Produzenten, Anwendern und Konsumenten im AEC-Bereich (Wirtschaftszweig Architecture, Engineering und Construction) untersucht und in kleinem Rahmen Optimierungspotential identifiziert werden soll. Hierzu besteht dieses Projekt aus einer Reihe von Arbeitspaketen: Zunächst wird in einem Arbeitspaket der Status Quo des Informationshandlings bei unterschiedlichen Stakeholdern im Bauprozess (Bauherren, Architekten, Bauindustrie) erfasst. Dies passiert mittels Erhebung von Daten via Web-Fragebögen und qualifizierten Interviews. Die Resultate dieser Bemühungen werden zu dem in den Kontext einer bereits 2003/2004 durchgeführten ähnlichen Befragung gestellt. Es ist anzunehmen, dass sich durch den Durchsatz des World Wide Web auch viel im Verhalten der Stakeholder betreffs Datenbeschaffung verändert hat. In einem weiteren Arbeitsschritt sollen bestehende Technologien, die im (Bau-) Produktdatenmanagement bereits verwendet werden identifiziert und evaluiert werden. Es soll die Portierbarkeit von Web-of-Data-Konzepten (wie von Tim Berners-Lee, dem "Vater" des Internets beschrieben) auf die Domäne der Bauproduktdaten untersucht werden. Aufsetzend auf den bestehenden verfügbaren Technologien sollen Verfeinerungen zur Berücksichtigung der Spezifika der Bauindustrie identifiziert werden. Im Zuge des Projektes soll in einem weiteren Schritt die Zusammenführung von verfügbaren Datenströmen mit den Anforderungen der Stakeholder durchgeführt werden. Dazu wird eine demonstrative, einfache Datendomäne identifiziert, in welcher typische Fragestellungen der Gebäudeplanung durchgespielt werden können und die nicht zu umfangreich ist. Denkbar ist beispielsweise das Heranziehen eines Bauteiles (Wand, Decke, oder dergleichen), entsprechender realer Bauprodukte aus denen dieser Bauteil konstruiert werden kann und deren Repräsentationen von Herstellern, sowie von typischen Fragen, die Architekten, Bauphysiker, Statiker, Life-Cycle-Evaluatoren, Bauherren, Verwaltung oder ausführende Firmen im Zuge Ihrer Beteiligung in verschiedenen Prozessen stellen könnten. Anhand dieser kleinen Datendomäne soll eine Musterimplementierung durchgeführt werden, die das Potential einer solchen, integrierten Herangehensweise dokumentiert. Nach Abschluss dieses "Proof-of Concept" soll die Übertragbarkeit der Herangehensweise bzw. Ihre Skalierbarkeit auf
beliebige Baudomänen betrachtet werden, sowie die dafür notwendigen Schritte beschrieben werden, die in einem größeren Folgeprojekt unter Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten durchgeführt werden können.
In ersten Durchführungsschritten des Projektes wurde eine prinzipielle Systemarchitektur entwickelt (Bild 1), sowie ein prinzipieller Flow-Chart für die Daten-Akquise erstellt (Bild 02). Außerdem wurde für die Beispiel-Daten-Domäne eine Außenwand gewählt, die aus verschiedenen Layern und Materialien aufgebaut sein kann. Es wurden Templates erstellt, mit denen Daten (die für die Durchführung von Gebäudesimulationen in der Regel erforderlich sind, also für den Stakeholder "Building Scientist") abgebildet werden können (vgl. Bild 03). Diese Templates dienen auch als Grundlage für die Abfragen, mit denen dann (teil-)automatisiert Bauprodukte identifiziert werden können und deren Daten, die in der Regel nicht in einer für die weitere Verwendung in spezifischen Tools geeigneten Form vorliegen, in entsprechende Formen zum Import für verschiedene Tools umformuliert werden können.
Der Projektverlauf zeigt, dass das Formalisieren von Prozessabläufen, die menschliche Stakeholder recht selbstverständlich ausführen können, in eine für Computer verständliche Form keineswegs trivial ist. Da in der Baubranche ein sehr großer Kosten- und Zeitdruck vorherrscht, können solche Herangehensweisen aber für zukünftige Bauplanungsprozesse eine Abkürzung von ermüdenden Routinetätigkeiten anbieten.

German abstract:
Eines der aktuellen Schlagwörter im Kontext von aktueller Forschung im Bereich Industrie und Informationstechnologien ist "Industrie 4.0". Darunter versteht man die Verzahnung von (industrieller) Produktion mit modernsten Informations- und Kommunikationsmitteln. Basierend auf diesem Konzept und aus Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt SEMERGY initiierte die Abteilung Bauphysik und Bauökologie das Projekt BAU_WEB, in welchem die kritische Informationsschnittstelle zwischen Produzenten, Anwendern und Konsumenten im AEC-Bereich (Wirtschaftszweig Architecture, Engineering und Construction) untersucht und in kleinem Rahmen Optimierungspotential identifiziert werden soll. Hierzu besteht dieses Projekt aus einer Reihe von Arbeitspaketen: Zunächst wird in einem Arbeitspaket der Status Quo des Informationshandlings bei unterschiedlichen Stakeholdern im Bauprozess (Bauherren, Architekten, Bauindustrie) erfasst. Dies passiert mittels Erhebung von Daten via Web-Fragebögen und qualifizierten Interviews. Die Resultate dieser Bemühungen werden zu dem in den Kontext einer bereits 2003/2004 durchgeführten ähnlichen Befragung gestellt. Es ist anzunehmen, dass sich durch den Durchsatz des World Wide Web auch viel im Verhalten der Stakeholder betreffs Datenbeschaffung verändert hat. In einem weiteren Arbeitsschritt sollen bestehende Technologien, die im (Bau-) Produktdatenmanagement bereits verwendet werden identifiziert und evaluiert werden. Es soll die Portierbarkeit von Web-of-Data-Konzepten (wie von Tim Berners-Lee, dem "Vater" des Internets beschrieben) auf die Domäne der Bauproduktdaten untersucht werden. Aufsetzend auf den bestehenden verfügbaren Technologien sollen Verfeinerungen zur Berücksichtigung der Spezifika der Bauindustrie identifiziert werden. Im Zuge des Projektes soll in einem weiteren Schritt die Zusammenführung von verfügbaren Datenströmen mit den Anforderungen der Stakeholder durchgeführt werden. Dazu wird eine demonstrative, einfache Datendomäne identifiziert, in welcher typische Fragestellungen der Gebäudeplanung durchgespielt werden können und die nicht zu umfangreich ist. Denkbar ist beispielsweise das Heranziehen eines Bauteiles (Wand, Decke, oder dergleichen), entsprechender realer Bauprodukte aus denen dieser Bauteil konstruiert werden kann und deren Repräsentationen von Herstellern, sowie von typischen Fragen, die Architekten, Bauphysiker, Statiker, Life-Cycle-Evaluatoren, Bauherren, Verwaltung oder ausführende Firmen im Zuge Ihrer Beteiligung in verschiedenen Prozessen stellen könnten. Anhand dieser kleinen Datendomäne soll eine Musterimplementierung durchgeführt werden, die das Potential einer solchen, integrierten Herangehensweise dokumentiert. Nach Abschluss dieses "Proof-of Concept" soll die Übertragbarkeit der Herangehensweise bzw. Ihre Skalierbarkeit auf
beliebige Baudomänen betrachtet werden, sowie die dafür notwendigen Schritte beschrieben werden, die in einem größeren Folgeprojekt unter Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten durchgeführt werden können.
In ersten Durchführungsschritten des Projektes wurde eine prinzipielle Systemarchitektur entwickelt (Bild 1), sowie ein prinzipieller Flow-Chart für die Daten-Akquise erstellt (Bild 02). Außerdem wurde für die Beispiel-Daten-Domäne eine Außenwand gewählt, die aus verschiedenen Layern und Materialien aufgebaut sein kann. Es wurden Templates erstellt, mit denen Daten (die für die Durchführung von Gebäudesimulationen in der Regel erforderlich sind, also für den Stakeholder "Building Scientist") abgebildet werden können (vgl. Bild 03). Diese Templates dienen auch als Grundlage für die Abfragen, mit denen dann (teil-)automatisiert Bauprodukte identifiziert werden können und deren Daten, die in der Regel nicht in einer für die weitere Verwendung in spezifischen Tools geeigneten Form vorliegen, in entsprechende Formen zum Import für verschiedene Tools umformuliert werden können.
Der Projektverlauf zeigt, dass das Formalisieren von Prozessabläufen, die menschliche Stakeholder recht selbstverständlich ausführen können, in eine für Computer verständliche Form keineswegs trivial ist. Da in der Baubranche ein sehr großer Kosten- und Zeitdruck vorherrscht, können solche Herangehensweisen aber für zukünftige Bauplanungsprozesse eine Abkürzung von ermüdenden Routinetätigkeiten anbieten.

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