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Contributions to Proceedings:

M. Vuckovic, I. Pirstinger, S. Glawischnig, C. Tauber, K. Kiesel, A. Mahdavi:
"Nachverdichtung als Chance: Das EPIKUR Projekt";
in: "Forschungstag 2016", Fakultät für Arch & RPL (ed.); issued by: Tu Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung; Forschungstag 2016, Wien, 2017, ISBN: 978-3-902707-32-1, 48 - 49.



English abstract:
(not available, german version) Zusätzlich zum weltweiten Bevölkerungswachstum lebt ein immer größerer Anteil der Menschen in Städten. Dieses starke Wachstum stellt vor allem Urbane Umgebungen vor große Herausforderungen wie z.B.: Zersiedelung im Umfelde der Städte, Verkleinerung oder Zerstörung von Naturräumen und Wäldern, Verschlechterung des urbanen Klimas (vor allem in Zusammenhang mit Urbanen Hitzeinseln) und der Luftqualität, sowie auch soziale Segregation. Das vorgestellte Forschungsprojekt beschäftigt sich in diesem Zusammenhang - teilweise unabhängig von gesetzlichen und normativen Vorgaben - mit dem Potential der Nachverdichtung im städtischen Kontext.
Die Synergie- und Nachhaltigkeitseffekte dichter Siedlungszusammenhänge sind vielfach untersucht und belegt. Sie verbrauchen nicht nur weniger Fläche, sie gelten auch als effizienter hinsichtlich öffentlicher Infrastruktur, Energieverbrauch, Mobilität und bieten durch Dichte und Vielfalt höhere Lebensqualität. Mangelnde Dichte, das Fehlen ausreichender öffentlicher Räume und klassischer städtebaulicher Elemente im tradierten Sinn hingegen schränken die "Brauchbarkeit" und Aneigenbarkeit urbaner Gebiete stark ein und damit letztendlich auch die Identifikation der BenutzerInnen mit ihrem Umfeld.
Die Wiederverwendung, Transformation und Nachverdichtung bestehender Baustrukturen, das Bauen im Bestand zur möglichst langfristigen Nutzung bereits gebundener Energien und zum Erhalt des baukulturellen Erbes gelten als längst anerkannte Nachhaltigkeitsstrategien, werden bislang jedoch hauptsächlich auf Basis einzelner Parzellen und Gebäude angewandt, nicht aber in größeren Maßstäben auf Quartiers- oder Stadtteilebene. Die stadträumliche Überformung ganzer Siedlungszusammenhänge, Gebäudegruppen oder Stadtquartiere unter Erhalt der bestehenden Bausubstanz ist nicht nur ein probates Mittel zur Behebung urbaner Defizite und Verbesserung der Lebensumwelt, sie wird als Nachverdichtungsstrategie in Zukunft auch stark an Bedeutung gewinnen und ein wichtiger Bestandteil energieorientierter Stadtplanung zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenschonung werden, für das Visionen, Potenziale und Umsetzungsstrategien, wie auch Steuerungs- und Regelungssysteme ausgearbeitet werden müssen.
In diesem Kontext beschäftigt sich das Projekt EPIKUR (Energieeffizienz-Potential intelligenter Kernverdichtung des urbanen Raums) mit der Frage ob und unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, eine EDV-gestützte Methode zu entwickeln, mit der räumliche Nachverdichtungsmöglichkeiten für unterschiedliche urbane Typologien auf Basis von bestehenden Stadtquartieren iterativ anhand unterschiedlicher Planungsprämissen dreidimensional geometrisch und numerisch dargestellt werden können. Gleichzeitig soll mithilfe dieser zu entwickelnden Methode ermittelt werden können, inwieweit die unterschiedlichen räumlichen Eingriffe sich auf die Energieperformance des Quartiers auswirken. Es soll also der Zusammenhang zwischen urbaner Form, quantitativem räumlichem Nachverdichtungspotenzial und Energieperformance hergestellt werden. Ziel ist nicht ein Hilfsprogramm zur architektonischen Formfindung, sondern zur quartiersbezogenen Potenzialabschätzung als Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen in der Stadt- und Infrastrukturplanung.
Das hierfür entwickelte Framework beinhaltet die folgenden Schritte: Zuerst wird der urbane Raum als positives (gebautes) und negatives ("leeres") Volumen dargestellt. In einem weiteren Schritt werden dann in dem negativen Raum alle unverbaubaren Volumina - wie zum Beispiel Parks, Straßen und Plätze - identifiziert. Der verbleibende Raum wird dann anhand unterschiedlicher (räumlicher, rechtlicher, funktioneller, etc.) Bedingungen untersucht. So können je nach angewandter Regeln unterschiedliche Verdichtungsszenarien generiert werden, welche vertikale (zusätzliche Stockwerke, abhängig von der Bausubstanz) und horizontale Verdichtung (mit Rücksicht auf Zugänglichkeit, Verfügbarkeit von Tageslicht, etc.) gleichermaßen einschließen. Die so erstellten Szenarien werden schlussendlich mithilfe einer flexiblen Matrix aus verschiedenen Indikatoren untersucht und evaluiert. Der beschriebene Prozess soll allerdings nicht per se ein optimales Ergebnis liefern, vielmehr sollen die verschiedenen Szenarien als Unterstützung für Planer und Entscheidungsträger dienen.

German abstract:
Zusätzlich zum weltweiten Bevölkerungswachstum lebt ein immer größerer Anteil der Menschen in Städten. Dieses starke Wachstum stellt vor allem Urbane Umgebungen vor große Herausforderungen wie z.B.: Zersiedelung im Umfelde der Städte, Verkleinerung oder Zerstörung von Naturräumen und Wäldern, Verschlechterung des urbanen Klimas (vor allem in Zusammenhang mit Urbanen Hitzeinseln) und der Luftqualität, sowie auch soziale Segregation. Das vorgestellte Forschungsprojekt beschäftigt sich in diesem Zusammenhang - teilweise unabhängig von gesetzlichen und normativen Vorgaben - mit dem Potential der Nachverdichtung im städtischen Kontext.
Die Synergie- und Nachhaltigkeitseffekte dichter Siedlungszusammenhänge sind vielfach untersucht und belegt. Sie verbrauchen nicht nur weniger Fläche, sie gelten auch als effizienter hinsichtlich öffentlicher Infrastruktur, Energieverbrauch, Mobilität und bieten durch Dichte und Vielfalt höhere Lebensqualität. Mangelnde Dichte, das Fehlen ausreichender öffentlicher Räume und klassischer städtebaulicher Elemente im tradierten Sinn hingegen schränken die "Brauchbarkeit" und Aneigenbarkeit urbaner Gebiete stark ein und damit letztendlich auch die Identifikation der BenutzerInnen mit ihrem Umfeld.
Die Wiederverwendung, Transformation und Nachverdichtung bestehender Baustrukturen, das Bauen im Bestand zur möglichst langfristigen Nutzung bereits gebundener Energien und zum Erhalt des baukulturellen Erbes gelten als längst anerkannte Nachhaltigkeitsstrategien, werden bislang jedoch hauptsächlich auf Basis einzelner Parzellen und Gebäude angewandt, nicht aber in größeren Maßstäben auf Quartiers- oder Stadtteilebene. Die stadträumliche Überformung ganzer Siedlungszusammenhänge, Gebäudegruppen oder Stadtquartiere unter Erhalt der bestehenden Bausubstanz ist nicht nur ein probates Mittel zur Behebung urbaner Defizite und Verbesserung der Lebensumwelt, sie wird als Nachverdichtungsstrategie in Zukunft auch stark an Bedeutung gewinnen und ein wichtiger Bestandteil energieorientierter Stadtplanung zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenschonung werden, für das Visionen, Potenziale und Umsetzungsstrategien, wie auch Steuerungs- und Regelungssysteme ausgearbeitet werden müssen.
In diesem Kontext beschäftigt sich das Projekt EPIKUR (Energieeffizienz-Potential intelligenter Kernverdichtung des urbanen Raums) mit der Frage ob und unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, eine EDV-gestützte Methode zu entwickeln, mit der räumliche Nachverdichtungsmöglichkeiten für unterschiedliche urbane Typologien auf Basis von bestehenden Stadtquartieren iterativ anhand unterschiedlicher Planungsprämissen dreidimensional geometrisch und numerisch dargestellt werden können. Gleichzeitig soll mithilfe dieser zu entwickelnden Methode ermittelt werden können, inwieweit die unterschiedlichen räumlichen Eingriffe sich auf die Energieperformance des Quartiers auswirken. Es soll also der Zusammenhang zwischen urbaner Form, quantitativem räumlichem Nachverdichtungspotenzial und Energieperformance hergestellt werden. Ziel ist nicht ein Hilfsprogramm zur architektonischen Formfindung, sondern zur quartiersbezogenen Potenzialabschätzung als Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen in der Stadt- und Infrastrukturplanung.
Das hierfür entwickelte Framework beinhaltet die folgenden Schritte: Zuerst wird der urbane Raum als positives (gebautes) und negatives ("leeres") Volumen dargestellt. In einem weiteren Schritt werden dann in dem negativen Raum alle unverbaubaren Volumina - wie zum Beispiel Parks, Straßen und Plätze - identifiziert. Der verbleibende Raum wird dann anhand unterschiedlicher (räumlicher, rechtlicher, funktioneller, etc.) Bedingungen untersucht. So können je nach angewandter Regeln unterschiedliche Verdichtungsszenarien generiert werden, welche vertikale (zusätzliche Stockwerke, abhängig von der Bausubstanz) und horizontale Verdichtung (mit Rücksicht auf Zugänglichkeit, Verfügbarkeit von Tageslicht, etc.) gleichermaßen einschließen. Die so erstellten Szenarien werden schlussendlich mithilfe einer flexiblen Matrix aus verschiedenen Indikatoren untersucht und evaluiert. Der beschriebene Prozess soll allerdings nicht per se ein optimales Ergebnis liefern, vielmehr sollen die verschiedenen Szenarien als Unterstützung für Planer und Entscheidungsträger dienen.

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