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Contributions to Proceedings:

U. Pont, A. Mahdavi:
"Master of Building Science and Technology - ein forschungszentriertes Masterstudium im Bereich Bauwissenschaften";
in: "Forschungstag 2016", Fakultät für Arch & RPL (ed.); issued by: Tu Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung; Forschungstag 2016, Wien, 2017, ISBN: 978-3-902707-32-1, 242 - 243.



English abstract:
(not available, german version) Seit 10 Jahren gibt es an der TU Wien eine Ausbildungsschiene im Bereich Building Science und Technology. Zunächst als postgraduale Ausbildung im Rahmen des Continuing Education Centers etabliert, wurde vor acht Jahren das Studium als Master-Studium an der Fakultät für Architektur und Raumplanung eingerichtet. Das zweijährige Studium fokussiert auf die einen technisch-naturwissenschaftlichen und applikationsbezogenen Zugang zu den Bauwissenschaften, das heißt auf die Felder Bauphysik, Bau- und Humanäkologie, Gebäudemodellierung und -simulation, performancebasierte Hochbaukonstruktion, Gebäudemonitoring- und diagnostik, Bauinformatik (Programmieren und Designsupport) und positioniert sich damit im Spannungsfeld zwischen Architektur und Gebäudedesign, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik und Grundlagenfächern wie technischer Physik und Mathematik. Das englischsprachige Studium hat einen stark forschungsbezogenen Charakter, der im Folgenden kurz vorgestellt werden soll.
Im ersten Semester wird neben der Vertiefung von Grundlagenfächern (Mathematik, Physik, Hygro-thermische Grundlagen der Gebäudeperformance und damit verwandte Simulationstools) auf Forschungsdesign- und Methoden fokussiert. Dazu wird eine eigene Vorlesung (Introduction to Scientific Research) abgehalten, sowie wissenschaftlich sauberes Arbeiten in einer eigenen Übung trainiert (Scientific Writing and Publication), in welcher das Verwenden gängiger Softwaretools zum Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten, wie auch Zitieren, Referenzieren, Strukturieren und transparentes und sauberes Arbeiten trainiert wird (anhand der Simulation von Conference-Papers). Darüber hinaus wird auch auf aktuelle Trends, wie die Verwendung von Literaturmanagment-systemen (z.B. Mandalay oder Citavi), eingegangen. Zusätzlich findet in diesem Semester ein Seminar (Current Issues in Building Performance) statt, in welchem aktuelle Forschung und Entwicklung in verschiedenen Gebieten der Bauwissenschaften von Fachleuten erläutert werden, und in der Klasse mit den Teilnehmern diskutiert werden. Dieses Seminar bietet auch für das wissenschaftliche Personal der Abteilung Bauphysik und Bauökologie die Möglichkeit aktuelle Fortschritte in eigenen Forschungsprojekten mit fachlich interessiertem Publikum zu diskutieren. Nach dem zweiten Semester, welches sich vorrangig mit Bauinformatik (z.B. Computational Fluid Dynamics mit Fluent, Einführung in die Programmierung mit C++ oder Java, Systemmodellierung mit MatLab und EnergyPlus, etc.) und Simulation (Bau- und Raumakustik, Wärmebrücken, Tages- und Kunstlicht) auseinandersetzt, steht im dritten Semester auf der einen Seite die anwendungsorientierte Umsetzung von wissenschaftlichen Methoden in einer großen Lehrveranstaltung - dem Project Course - auf dem Programm, auf der anderen Seite die Lehrveranstaltung Master Thesis Seminar, in welcher Studierende Vorbereitungen für das Verfassen Ihrer Masterthese treffen. Dabei soll eine Zusammenschrift (Research Proposal) des vorgeschlagenen Themas unter Aufzeigen des Stands des Wissens und der Wissenschaft, der Herausforderungen, möglicher Probleme und zu erwartender Resultate erfolgen. Diese Vorbereitung auf die Master Thesis dient letztlich als Ausgangspunkt zum Verfassen der Master Arbeit.
Neben klassischen Consultancy-Terminen als Hilfestellung und Betreuung der Masterarbeiten, wurde in den vergangenen Jahren das Format "Master Progress Seminar" auf die Beine gestellt. In diesem sechsmal pro Semester stattfindenden Seminar wird DiplomandInnen die Möglichkeit gegeben, Ihren Fortschritt in Form einer halbstündigen Präsentation mit anschließendem Feedback von Lehrenden und anderen Studierenden zu diskutierten. Dieses Format hat den Vorteil, dass grundlegende Problematiken ("Woher können Eingabedaten für Simulationen bezogen werden? Wie kann ein Monitoring System etabliert werden? Wie soll ich verschiedene Szenarien benennen und Daten zusammenfassen? Welche Darstellungsformen sind für welche Datenqualität verwendbar?) in der Gruppe diskutiert werden können, und somit leicht allen DiplomandInnen zugänglich gemacht werden. Außerdem kann ein "Was machen die anderen?" bereichernd für die eigene Arbeit sein und dabei helfen potentielle Synergien mit anderen Themen zu identifizieren und die eigene Arbeit zu positionieren. Außerdem wird das Präsentieren vor "kritischem" Publikum trainiert, welches letztlich bei der Abschlusspräsentation der Masterthese im Zuge des Studienabschlusses ohnehin stattfindet.
Zusätzlich werden im Zuge des Programms Wahlfächer angeboten, die sich ebenfalls mit wissenschaftlicher Forschung auseinandersetzen, so z.B. das jüngst etablierte Seminar "Science and the Quest for Knowledge".
Absolventen des Masterprogramms sind in der Praxis von verschiedensten Stellen gut nachgefragt. So sind Absolventen in Planungsbüros, in Energieberatungsagenturen, in Facility Management-Einrichtungen großer öffentlicher Bauwerke und an verschiedenen Universitäten tätig. Ein beachtlicher Anteil der AbsolventInnen strebt aber auch eine wissenschaftliche Vertiefung in Form eines Doktoratsstudiums an. Die Möglichkeit Forschung(smethodik) und fachliche Lehre zu verbinden ein zusätzlicher Benefit, der von Personen auf beiden Seiten (Lehrende und Studierende) als Bereicherung wahrgenommen wird.

German abstract:
Seit 10 Jahren gibt es an der TU Wien eine Ausbildungsschiene im Bereich Building Science und Technology. Zunächst als postgraduale Ausbildung im Rahmen des Continuing Education Centers etabliert, wurde vor acht Jahren das Studium als Master-Studium an der Fakultät für Architektur und Raumplanung eingerichtet. Das zweijährige Studium fokussiert auf die einen technisch-naturwissenschaftlichen und applikationsbezogenen Zugang zu den Bauwissenschaften, das heißt auf die Felder Bauphysik, Bau- und Humanäkologie, Gebäudemodellierung und -simulation, performancebasierte Hochbaukonstruktion, Gebäudemonitoring- und diagnostik, Bauinformatik (Programmieren und Designsupport) und positioniert sich damit im Spannungsfeld zwischen Architektur und Gebäudedesign, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik und Grundlagenfächern wie technischer Physik und Mathematik. Das englischsprachige Studium hat einen stark forschungsbezogenen Charakter, der im Folgenden kurz vorgestellt werden soll.
Im ersten Semester wird neben der Vertiefung von Grundlagenfächern (Mathematik, Physik, Hygro-thermische Grundlagen der Gebäudeperformance und damit verwandte Simulationstools) auf Forschungsdesign- und Methoden fokussiert. Dazu wird eine eigene Vorlesung (Introduction to Scientific Research) abgehalten, sowie wissenschaftlich sauberes Arbeiten in einer eigenen Übung trainiert (Scientific Writing and Publication), in welcher das Verwenden gängiger Softwaretools zum Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten, wie auch Zitieren, Referenzieren, Strukturieren und transparentes und sauberes Arbeiten trainiert wird (anhand der Simulation von Conference-Papers). Darüber hinaus wird auch auf aktuelle Trends, wie die Verwendung von Literaturmanagment-systemen (z.B. Mandalay oder Citavi), eingegangen. Zusätzlich findet in diesem Semester ein Seminar (Current Issues in Building Performance) statt, in welchem aktuelle Forschung und Entwicklung in verschiedenen Gebieten der Bauwissenschaften von Fachleuten erläutert werden, und in der Klasse mit den Teilnehmern diskutiert werden. Dieses Seminar bietet auch für das wissenschaftliche Personal der Abteilung Bauphysik und Bauökologie die Möglichkeit aktuelle Fortschritte in eigenen Forschungsprojekten mit fachlich interessiertem Publikum zu diskutieren. Nach dem zweiten Semester, welches sich vorrangig mit Bauinformatik (z.B. Computational Fluid Dynamics mit Fluent, Einführung in die Programmierung mit C++ oder Java, Systemmodellierung mit MatLab und EnergyPlus, etc.) und Simulation (Bau- und Raumakustik, Wärmebrücken, Tages- und Kunstlicht) auseinandersetzt, steht im dritten Semester auf der einen Seite die anwendungsorientierte Umsetzung von wissenschaftlichen Methoden in einer großen Lehrveranstaltung - dem Project Course - auf dem Programm, auf der anderen Seite die Lehrveranstaltung Master Thesis Seminar, in welcher Studierende Vorbereitungen für das Verfassen Ihrer Masterthese treffen. Dabei soll eine Zusammenschrift (Research Proposal) des vorgeschlagenen Themas unter Aufzeigen des Stands des Wissens und der Wissenschaft, der Herausforderungen, möglicher Probleme und zu erwartender Resultate erfolgen. Diese Vorbereitung auf die Master Thesis dient letztlich als Ausgangspunkt zum Verfassen der Master Arbeit.
Neben klassischen Consultancy-Terminen als Hilfestellung und Betreuung der Masterarbeiten, wurde in den vergangenen Jahren das Format "Master Progress Seminar" auf die Beine gestellt. In diesem sechsmal pro Semester stattfindenden Seminar wird DiplomandInnen die Möglichkeit gegeben, Ihren Fortschritt in Form einer halbstündigen Präsentation mit anschließendem Feedback von Lehrenden und anderen Studierenden zu diskutierten. Dieses Format hat den Vorteil, dass grundlegende Problematiken ("Woher können Eingabedaten für Simulationen bezogen werden? Wie kann ein Monitoring System etabliert werden? Wie soll ich verschiedene Szenarien benennen und Daten zusammenfassen? Welche Darstellungsformen sind für welche Datenqualität verwendbar?) in der Gruppe diskutiert werden können, und somit leicht allen DiplomandInnen zugänglich gemacht werden. Außerdem kann ein "Was machen die anderen?" bereichernd für die eigene Arbeit sein und dabei helfen potentielle Synergien mit anderen Themen zu identifizieren und die eigene Arbeit zu positionieren. Außerdem wird das Präsentieren vor "kritischem" Publikum trainiert, welches letztlich bei der Abschlusspräsentation der Masterthese im Zuge des Studienabschlusses ohnehin stattfindet.
Zusätzlich werden im Zuge des Programms Wahlfächer angeboten, die sich ebenfalls mit wissenschaftlicher Forschung auseinandersetzen, so z.B. das jüngst etablierte Seminar "Science and the Quest for Knowledge".
Absolventen des Masterprogramms sind in der Praxis von verschiedensten Stellen gut nachgefragt. So sind Absolventen in Planungsbüros, in Energieberatungsagenturen, in Facility Management-Einrichtungen großer öffentlicher Bauwerke und an verschiedenen Universitäten tätig. Ein beachtlicher Anteil der AbsolventInnen strebt aber auch eine wissenschaftliche Vertiefung in Form eines Doktoratsstudiums an. Die Möglichkeit Forschung(smethodik) und fachliche Lehre zu verbinden ein zusätzlicher Benefit, der von Personen auf beiden Seiten (Lehrende und Studierende) als Bereicherung wahrgenommen wird.

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