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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

S. Ivanov:
"Kostenermittlungsverfahren im Bauwesen in Österreich und in Russland";
Supervisor: A. Kropik, D. Szkopecz; Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement E 234-1, 2017; final examination: 2017-06-23.



German abstract:
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse und vergleichende Zusammenstellung der Systeme von Preisbildung und ostenermittlungsverfahren im Bauwesen in der Republik Österreich und der Russischen Föderation. Die forschungsleitende Fragestellung dabei lautet:
"Welche zentralen Unterschiede ergeben sich aus dem Vergleich des österreichischen mit dem russischen Baukostenermittlungsverfahren?"
Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit internationaler Partner gewährleisten zu können und eine erfolgreiche Akquisition von Bauprojekten im jeweiligen Ausland zu ermöglichen, ist ein detailliertes Verständnis von Kalkulations- und Preisbildungsgrundlagen, sowie deren Systematik und deren Besonderheiten höchstrelevant.
Die vorliegende Studie zeigt auf, dass die aktuellen Methoden der Baukostenermittlung in Österreich und in Russland sehr unterschiedlich sind. Historisch sind beide Systeme ca. Mitte des 20. Jahreshunderts entstanden und haben auf Grund unterschiedlich politischer und wirtschaftlicher Systeme (zentralisierte Planwirtschaft in der Sowjetunion und Kapitalismus in Österreich) auch eine unterschiedliche Entwicklung in der Bauwirtschaftsbranche eingeschlagen.
Der Aufbau der Arbeit fußt auf drei Teilen. Die ersten beiden Teile beschäftigen sich jeweils mit den Preisbildungs- und Kostenermittlungssystemen in Österreich und in Russland. Dabei basiert die Kostenermittlung in Österreich auf industriellen Kalkulationsmethoden (Zuschlagskalkulation), die im ersten Teil analysiert wird. Im russischen Bauwesen ist das Kostenermittlungssystem auf Basis von durchschnittlichen Kosten- und Mengenwerten, sowie Normativen entstanden. Dies ist kennzeichnend für das ganze sowjetische Industriesystem. Aktuell ist eine verstärkte Anwendung der neuen Kostenermittlungsmethode (Ressourcen-Methode) in Russland feststellbar.
Der letzte Teil dieser Studie zieht einen Vergleich der wichtigsten Spezifika dieser beiden Systeme und schließt die Analyse mithilfe eines erläuternden Beispiels ab. Forschungsgegenstand der Arbeit bilden die Kostenermittlungsverfahren im österreichischen und russischen Bauwesen, die umfangreich und ausführlich erklärt werden, um die in der wissenschaftlichen Literatur vorhandene Forschungslücke zu schließen und ein möglichst breites Wissensfundament für beide Kostenermittlungssysteme zu liefern.
Die Ergebnissedes Vergleichs zeigen, dass die Kostenbildung an sich in beiden Ländern ähnlich ist, weil sie aufgrund ähnlicher Prinzipien und eines ähnlichen Aufbaus zustande kommt. Sie ist demnach ortsunabhängig und an preisbildende Grundsätze gebunden, da eine Wirtschaftlichkeit des Preisbildungssystems ansonsten nicht gegeben sein kann. Konkret bedeutet das, dass einzelne preisbildende Faktoren bei der Kostenermittlung des Leistungserstellungsprozesses nicht ausgenommen werden dürfen.
Die Methoden hingegen, sind nicht durch Übereinstimmungen gekennzeichnet, sondern weisen große Unterschiede sowohl in ihrer Entwicklung als auch in ihren Eigenschaften auf. Diese fortlaufende Entwicklung weist jedoch ein, wie in der Arbeit gezeigtes, Potenzial für eine Annäherung der Methoden auf.


Electronic version of the publication:
http://katalog.ub.tuwien.ac.at/AC13738175


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