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Publications in Scientific Journals:

U. Pont, P. Schober, A. Mahdavi:
"Vakuumglasfenster - Eine gangbare Alternative?";
Architektur & Bau Forum (invited), November 2017 (2017), 26.



English abstract:
(no english version) Der Anteil von Fenstern und verglasten Baukonstruktionen ist in den vergangenen Dekaden im Hüllflächenanteil bei neu errichteten Gebäuden stark gestiegen: (Ganz-)Glas-Optik war und ist ein angesagter architektonischer Trend. In jüngerer Vergangenheit sind
steigende Anforderungen an die Gebäudehülle hinsichtlich bauphysikalischer Performance und viele in Fassadenelemente oder Fenster integrierte Zusatzfunktionen wie Blendschutz, Belüftung
oder Verschattung zu beobachten. Dies führte zu steigenden Glasstärken bzw. zur Verwendung von mehrschichtigen Isoliergläsern
(Zwei- und Dreischeibengläsern) und damit vergrößerten und schwereren Gesamtkonstruktionen. Bei neuen Gebäuden können solche Konstruktionen zumeist integriert werden, aber beim Gebäudebestand stellt dies mitunter ein großes Problem dar: Während auf der einen Seite die Verbesserung der Energieperformance dieser Gebäude für die Erreichung von Klimazielen von Relevanz ist, fehlt es auf der anderen Seite vielfach an kompatiblen Technologien, mit denen Gebäudehüllen bzw. deren Teilkomponenten baukulturell
achtsam ertüchtigt werden können. Obwohl bei solchen Bauwerken Fenster nicht den gleichen Hüllflächenanteil wie bei neueren Bauwerken aufweisen, werden sie infolge ihrer hohen Wärmetransmission als wesentlicher Schwachpunkt betrachtet.

VAKUUMGLASFORSCHUNG
Seit vielen Jahren wird an Vakuumgläsern, das heißt Glaselementen, deren Zwischenraum evakuiert ist, geforscht. Hierbei war speziell immer die
Dauerhaftigkeit des evakuierten Zwischenraums ein großes Thema. Seit einigen Jahren bieten verschiedene Firmen nun Vakuumglas kommerziell
an. Solche Gläser weisen sehr gute Wärmeisolation auf, da die Wärmetransportprozesse Leitung und Konvektion stark reduziert werden. Allerdings ist es mit der Erforschung und Verfügbarmachung solcher Glaselemente nicht getan. Die angrenzenden Konstruktionen, d.h. Fensterrahmen, Fensteranschlussdetails, sowie Fassadenmontage-
Elemente, müssen an die neuen Gläser angepasst werden. Durch die geringe Stärke der Vakuumgläser bei gleichzeitig niedriger Transmission
durch das Gesamtelement, werden diese Gläser auch für bestehende, sehr zarte Konstruktionen wie beispielsweise gründerzeitliche Kastenfenster,
die ursprünglich für Einfach-Floatglas vorgesehen waren, interessant. Aber auch im Bereich von neuen Fensterkonstruktionen könnten solche dünnen Glaselemente zu neuen, viel schmäleren und leichteren Rahmenkonstruktionen
führen. Die TU Wien (Abteilung Bauphysik und Bauökologie) und die Holzforschung Austria haben aufbauend auf diesen Fragestellungen begonnen,
diese nur wenig beforschten Bereiche im Detail anzusehen. Es wurden zwei durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
FFG geförderte Projekte gestartet. Dabei befasste sich eines mit der Integration von Vakuumgläsern in Bestandsfenster und den damit verbundenen
Implikationen (Projektname VIG_SYS_RENO). Das zweite, später gestartete und aktuell im Abschluss befindliche Projekt (MOTIVE) baut auf den Ergebnissen des Vorprojektes auf und widmet sich der Anforderungsanalyse und dem Erstellen von prototypischen neuen Fensterkonstruktionen mit Vakuumgläsern.

German abstract:
Der Anteil von Fenstern und verglasten Baukonstruktionen ist in den vergangenen Dekaden im Hüllflächenanteil bei neu errichteten Gebäuden stark gestiegen: (Ganz-)Glas-Optik war und ist ein angesagter architektonischer Trend. In jüngerer Vergangenheit sind
steigende Anforderungen an die Gebäudehülle hinsichtlich bauphysikalischer Performance und viele in Fassadenelemente oder Fenster integrierte Zusatzfunktionen wie Blendschutz, Belüftung
oder Verschattung zu beobachten. Dies führte zu steigenden Glasstärken bzw. zur Verwendung von mehrschichtigen Isoliergläsern
(Zwei- und Dreischeibengläsern) und damit vergrößerten und schwereren Gesamtkonstruktionen. Bei neuen Gebäuden können solche Konstruktionen zumeist integriert werden, aber beim Gebäudebestand stellt dies mitunter ein großes Problem dar: Während auf der einen Seite die Verbesserung der Energieperformance dieser Gebäude für die Erreichung von Klimazielen von Relevanz ist, fehlt es auf der anderen Seite vielfach an kompatiblen Technologien, mit denen Gebäudehüllen bzw. deren Teilkomponenten baukulturell
achtsam ertüchtigt werden können. Obwohl bei solchen Bauwerken Fenster nicht den gleichen Hüllflächenanteil wie bei neueren Bauwerken aufweisen, werden sie infolge ihrer hohen Wärmetransmission als wesentlicher Schwachpunkt betrachtet.

VAKUUMGLASFORSCHUNG
Seit vielen Jahren wird an Vakuumgläsern, das heißt Glaselementen, deren Zwischenraum evakuiert ist, geforscht. Hierbei war speziell immer die
Dauerhaftigkeit des evakuierten Zwischenraums ein großes Thema. Seit einigen Jahren bieten verschiedene Firmen nun Vakuumglas kommerziell
an. Solche Gläser weisen sehr gute Wärmeisolation auf, da die Wärmetransportprozesse Leitung und Konvektion stark reduziert werden. Allerdings ist es mit der Erforschung und Verfügbarmachung solcher Glaselemente nicht getan. Die angrenzenden Konstruktionen, d.h. Fensterrahmen, Fensteranschlussdetails, sowie Fassadenmontage-
Elemente, müssen an die neuen Gläser angepasst werden. Durch die geringe Stärke der Vakuumgläser bei gleichzeitig niedriger Transmission
durch das Gesamtelement, werden diese Gläser auch für bestehende, sehr zarte Konstruktionen wie beispielsweise gründerzeitliche Kastenfenster,
die ursprünglich für Einfach-Floatglas vorgesehen waren, interessant. Aber auch im Bereich von neuen Fensterkonstruktionen könnten solche dünnen Glaselemente zu neuen, viel schmäleren und leichteren Rahmenkonstruktionen
führen. Die TU Wien (Abteilung Bauphysik und Bauökologie) und die Holzforschung Austria haben aufbauend auf diesen Fragestellungen begonnen,
diese nur wenig beforschten Bereiche im Detail anzusehen. Es wurden zwei durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
FFG geförderte Projekte gestartet. Dabei befasste sich eines mit der Integration von Vakuumgläsern in Bestandsfenster und den damit verbundenen
Implikationen (Projektname VIG_SYS_RENO). Das zweite, später gestartete und aktuell im Abschluss befindliche Projekt (MOTIVE) baut auf den Ergebnissen des Vorprojektes auf und widmet sich der Anforderungsanalyse und dem Erstellen von prototypischen neuen Fensterkonstruktionen mit Vakuumgläsern.

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