[Back]

O. Schürer:
"Korridor, Kabel und einige Kippmomente der kollektiven Imagination von Dominanz und Dienlichkeit";
in: "Dienstbarkeitsarchitekturen - Zwischen Service-Korridor und Ambient Intelligence", M. Krajewski, J. Meerhoff, S. Trüby (ed.); Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen, Berlin, 2017, ISBN: 9783803008176, 288 - 329.

Das Aufgehen der Dienlichkeit von Dienstboten, Zugehfrauen und vergleichbaren sozialen Rollen in Geräte ist primär eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Doch die dabei vorausgesetzte kulturelle Tendenz, menschliche Agentenschaft an Dinge zu delegierest älter, wie Mark Jarzombek in seiner historischen Genese des Korridors zeigt. Er hebt heraus, wie die Agenden von menschlichen Handelnden, den Meldeläufern, zum architektonischen Programm einer spezialisierten Art von Zimmern werden: Ein Korridor verbindet, verteilt, grenzt ab und ermöglicht Kommunikation. Dabei wird die Dienlichkeit einer von Menschen erbrachten Dienstleistung teilweise von einer spezifischen räumlichen Konfiguration der Architektur übernommen. Indem bestimmte Attribute der Dienlichkeit von Mensch auf Zimmer übertragen werden, transformieren die kulturellen Programme beider.