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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

S. Parragh, B. Hametner, C. Mayer, S. Wassertheurer, T. Weber:
"Nichtlinearer Zusammenhang zwischen aortalem Rerservoirdruck und kardiovaskulären Ereignissen in Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz";
Talk: Jahrestagung Österreichische Gesellschaft für Hypertonie, Wien; 2016-11-18 - 2016-11-19; in: "Jahrestagung Österreichische Gesellschaft für Hypertonie", Austrian Journal of Hypertension/Krause & Pachernegg GmbH, 21(1)/Gablitz (2017), ISSN: 1028-2327; 31 - 32.



German abstract:
Hintergrund
Parameter der arteriellen Gefäßsteifigkeit gelten allgemein als wichtige Indikatoren für ein erhöhtes kardiovaskuläres
Risiko. Bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz verändert sich
diese Beziehung allerdings und verschiedene Studien berichteten von
einer entgegengesetzten Assoziation. Das Ziel dieser Arbeit war es daher, den Zusammenhang zwischen Pulsdruck (Differenz zwischen
systolischem und diastolischem Blutdruck) und Amplitude des Re-
servoirdrucks (PresAmp) mit dem Auftreten eines kardiovaskulären
Ereignisses in diesen Patienten zu untersuchen.
Methoden
Die Patienten wurden einem Kollektiv entnommen, das sich im Klinikum Wels-Grieskirchen einer diagnostischen Angiographie unterzog. Periphere Druckkurven wurden tonometrisch an der A. radialis aufgezeichnet und mittels einer Transferfunktion, die Teil der SphygmoCor-Software ist, auf den zentralen Druckverlauf rück-
gerechnet, der schließlich zur Berechnung von PresAmp verwendet
wurde. Eine Kombination aus Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall und
kardiovaskulärer Revaskularisierung stellte den primären Endpunkt
dar. Für die statistische Analyse wurden Cox-Regressionen und Kap-
lan-Meier-Schätzer verwendet.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 81 Patienten, davon 8 weiblich, mit einem mittleren Alter von 61 Jahren inkludiert. Während einer medianen Beobachtungsdauer von 1312 Tage erlitten 32 Patienten einen primären Endpunkt. In einer Cox-Regressionsanalyse konnte
weder für den Pulsdruck (brachial und zentral) noch für PresAmp ein linearer Zusammenhang zum Ausgang festgestellt werden. Jedoch deutete ein Vergleich der Kaplan-Meier-Überlebenskurven für das erste, die zentralen beiden sowie das vierte Quartil für alle drei Parameter auf einen U-förmigen Zusammenhang hin. Dieses Verhalten war für PresAmp in dieser Population am stärksten ausgeprägt, mit einem signifikant (p < 0,05) erhöhten Risiko für Patienten mit niedrigem (16,6 (1,8 SD) mmHg) und hohem (26,1 (3,2 SD) mmHg) PresAmp. Obwohl das Risiko in beiden Randquartilen ähnlich war, zeigten sich zudem markante Unterschiede zwischen den Patienten im 1. und 4. Quartil bezüglich Blutdruck, Alter, Häufigkeit von Hypertonie und koronarer Herzkrankheit, Größe des linken Ventrikels, Ejektionsfraktion sowie der diastolischen Funktion, siehe Tabelle 3.
Schlussfolgerung
In der vorliegenden Studie konnten wir einen nichtlinearen, U-förmigen Zusammenhang zwischen dem Reservoirdruck und dem Auftreten eines kardiovaskulären Ereignisses in Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz feststellen. Ein Vergleich der Patientencharakteristika deutete zudem darauf hin, dass Para-
meter der pulsatilen Hämodynamik in der Lage sind, Patienten mit Herzinsuffizienz in Gruppen mit unterschiedlichem Krankheitsbild und unterschiedlicher Prognose zu unterteilen.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.