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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

B. Hametner, S. Parragh, C. Mayer, K Whitelegg, T. Weber, S. Wassertheurer:
"Geschlechtsspezifische Unterschiede der aortalen Pulswellengeschwindigkeit im Zusammenhang mit koronarer Herzkrankheit";
Talk: Jahrestagung Österreichische Gesellschaft für Hypertonie, Wien; 2016-11-18 - 2016-11-19; in: "Jahrestagung Österreichische Gesellschaft für Hypertonie", Austrian Journal of Hypertension, 21(1)/Gablitz (2017), ISSN: 1028-2327; 28 - 29.



German abstract:
Hintergrund
Es ist bekannt, dass zwischen Männern und Frauen moderate altersabhängige Unterschiede in der aortalen Pulswellen-
geschwindigkeit (pulse wave velocity, PWV) auftreten. Die gender-
spezifische Interaktion von PWV und kardiovaskulären Krankhei-
ten war bisher hingegen nur unzureichend Gegenstand von Unter-
suchungen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, die alters-
abhängigen sowie geschlechtsspezifi schen Unterschiede der aortalen
Pulswellengeschwindigkeit im Zusammenhang mit koronarer Herz-
krankheit (KHK) zu untersuchen.
Methodik
Für die Studie unterzogen sich insgesamt 645 Patienten (männlich M/ weiblich F) im Alter von 60 bis 79 Jahren mit Ver-
dacht auf eine koronare Herzkrankheit einer Angiographie im Klini-
kum Wels-Grieskirchen. Dabei wurde bei allen Patienten die aortale
Pulswellengeschwindigkeit mittels eines Katheter-Rückzugverfah-
rens bestimmt. Je nach Befund der Angiographie wurden die Patien-
ten in vier Gruppen unterteilt (männlich/weiblich, KHK/nichtKHK).
Da die PWV bekannterweise stark altersabhängig ist, wurden die Pa-
tienten für die weitere statistische Analyse in zwei Altersdekaden ge-
trennt (60-69 Jahre, 70-79 Jahre). Für Männer und Frauen wurden
daraufhin jeweils die Gruppen mit und ohne koronare Herzkrankheit
verglichen. Um den Einfluss des Blutdruckniveaus zu minimieren,
wurde die Pulswellengeschwindigkeit in einem weiteren Schritt mit-
tels einer linearen Regression bezüglich des invasiv gemessenen aor-
talen systolischen Blutdrucks (aoSBP) korrigiert.
Resultate
Für jede Altersdekade und jede Gruppe sind die entsprechenden Werte des aortalen Blutdrucks, der Pulswellengeschwindigkeit sowie der korrigierten Pulswellengeschwindigkeit (korrPWV) in der Tabelle 2
ersichtlich. In beiden Altersdekaden war der Unterschied in der PWV zwischen KHK und nichtKHK bei den Männern nicht signifikant (p > 0,1), während sich bei den Frauen ein signifikanter Unterschied zeigte (p < 0,01). In beiden Geschlechtern war der aortale systolische Druck für Patienten mit KHK in der Alters-
gruppe von 60-69 Jahren erhöht (p < 0,05), während keine signifikanten Unterschiede in der Altersgruppe von 70-79 Jahren gefunden wurden (p > 0,1). Nach der Korrektur auf die unterschiedlichen Blutdruckniveaus zeigte sich ein unverändertes Bild für die Pulswellengeschwindigkeit, nämlich signifikante Unterschiede für korrPWV zwischen KHK und nichtKHK in Frauen (p < 0,05), aber keine signifikanten Unterschiede bei Männern (p > 0,1).
Schlussfolgerungen
Bei Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit besteht bei Frauen, jedoch nicht bei Männern, ein Zusammenhang zwischen der aortalen Pulswellengeschwindigkeit und manifestierter KHK. Unterschiede im Blutdruck konnten diese Resultate nicht erklären, weil die gleichen Effekte auch nach Korrektur auf den aortalen systolischen Blutdruck erhalten blieben. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass es ein geschlechtsspezifisches Zusammenspiel zwischen arterieller Gefäßsteifigkeit und koronarer Herzkrankheit gibt, welches weitere Untersuchungen erfordert

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.