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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

J. Wenisch:
"Smart Contracts";
Betreuer/in(nen): M. Haslinger; Fachbereich Rechtswissenschaften (E 280/1) am Department für Raumplanung (E 280), 2017; Abschlussprüfung: 27.11.2017.



Kurzfassung deutsch:
Neben der Kryptowährung Bitcoin werden Smart Contracts als Hauptanwendung der Blockchain-Technologie gesehen. Die Blockchain wird allgemein als dezentrales, verschlüsseltes Kontenbuch beschrieben, das es erlaubt, ohne zentrale Vermittlungsstelle beliebige Arten von Transaktionen zwischen Teilnehmern durchzuführen. Mithilfe eines geeigneten Algorithmus wird eine digitale Zusage an einen Vertragspartner gegeben, die beim Eintreten einer vorbestimmten Voraussetzung automatisch eingelöst wird und damit die Vertragsleistung automatisch erbringt.
Die potentiellen Anwendungsgebiete sind mannigfach. Sie reichen über die Möglichkeit, ein elektronisches Grundbuch zu führen, den Handel mit Strom oder Rechenleistung zwischen Verbrauchern, Zugangskontrolle zu Räumen oder Mietfahrzeugen über elektronische Schlösser, Sicherung der Authentizität von Geschäftspartnern bis zu Bereichen des e-Governments wie elektronisch unterstützten Wahlen.
Allerdings sind nach Ansicht zahlreicher Juristen die rechtlichen Rahmenbedingungen für derartige smarte Verträge derzeit noch weitgehend ungeklärt.
Das österreichische Zivilrecht räumt den Rechtssubjekten einerseits viele Freiheiten zur Gestaltung ihrer Rechtsverhältnisse ein, andererseits sind auch die dadurch nötigen Schutzmechanismen zahlreich.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Smart Contracts grundsätzlich als Verträge im Sinne des österreichischen Zivilrechtes gesehen werden müssen, mit Beschreibung der Anwendungen und Umsetzungsmöglichkeiten von Smart Contracts und mit notwendigen Erweiterungen durch die Vorgaben des österreichischen Privatrechts.

Kurzfassung englisch:
In addition to the cryptocurrency Bitcoin, smart contracts are seen as the main application of blockchain technology. The blockchain is generally described as a decentralized, encrypted account book, which allows to carry out arbitrary types of transactions between participants without a central exchange. By means of a suitable algorithm, a digital promise is given to a contract partner, which is automatically solved on the occurrence of a predetermined prerequisite and thus automatically performs the contract´s content.
The potential applications are manifold. They provide the opportunity to manage an electronic land register, trade in electricity or computing power between consumers, access control to apartments or rental vehicles through electronic locks, securing the authenticity of business partners, to areas of the e-Governent, such as electronically supported elections.
However, according to numerous lawyers, the legal framework for such smart contracts is still largely unresolved.
On the one hand, Austrian civil law confers on lawyers many freedoms for the shaping of their legal relations; on the other hand, the necessary protective mechanisms are numerous.
This thesis deals with the question of whether Smart Contracts have to be seen as contracts in the sense of Austrian civil law, with a description of the applications and implementation possibilities of Smart Contracts and with necessary extensions by the provisions of Austrian private law.

Schlagworte:
Contracts, Contract Law, Blockchain, Ethereum, Algorithm

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.