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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

P. Spitzer:
"Raumordnungsrechtliche Ausnahmebestimmungen im Grünland und deren zersiedelungsfördernde Wirkung - dargestellt an drei Bundesländern";
Betreuer/in(nen): A. Kanonier; Department für Raumplanung, Fachberich Bodenpolitik, 2018; Abschlussprüfung: 16.01.2018.



Kurzfassung deutsch:
Steigende Zersiedelungstendenzen sind aufgrund nachteiliger ökonomischer, ökologischer und siedlungsstruktureller Folgen ein großes Problem in der österreichischen Raumordnung. Obwohl viele Raumordnungsgesetze explizit flächensparende Siedlungsstrukturen bzw. eine Vermeidung von Zersiedelung in ihren Grundsätzen und Zielen beinhalten, haben Gemeinden in der Praxis eine gewisse planerische Gestaltungsfreiheit, da diese Ziele nur "anzustreben" sind. Neben Baulandwidmungen, die einer hohen Regelungsdichte unterliegen, gibt es in einigen österreichischen Bundesländern Ausnahmebestimmungen, die
auch eine bauliche Nutzung im Grünland erlauben und somit bei extensiver Auslegung Zersiedelungstendenzen verstärken können. In dieser Arbeit soll speziell auf Erhaltenswerte Gebäude im Grünland (Niederösterreich), Auffüllungsgebiete (Steiermark), Kennzeichnung
von Lücken im Grünland (Salzburg) sowie Einzelbewilligungen (Salzburg) eingegangen werden. Dabei sollen nicht nur die Kriterien dieser Widmungen bzw. Vor‐ und Nachteile beleuchtet, sondern auch Positiv‐ und Negativbeispiele aus der aktuellen Planungspraxis beschrieben werden. Den Abschluss der vorliegenden Arbeit bildet eine raumplanerische Bewertung, bei der die besprochenen Ausnahmen kritisch hinterfragt und Verbesserungsvorschläge bzw. Handlungsempfehlungen für die Zukunft formuliert werden.

Kurzfassung englisch:
Advanced urban sprawl has many negative economical and ecological consequences and thus can be seen as a major problem in the Austrian land use planning system. Although many regional planning acts explicitly aim at an efficient land use policy and the prevention
of urban sprawl, municipalities have the freedom of scope to some extent because the achievement of these planning‐related principles and objectives is rather optional. Besides the zoning of "Bauland", which underlies a strict regulation, some states in Austria also have
exemption clauses that allow building actitivies in the "Grünland" category. Assuming an extensive interpretation, these clauses thus increase urban sprawl tendencies. In this diploma thesis, an exemplary overview of four exemption clauses is the subject of further
research. These are in particular "Erhaltenswerte Gebäude im Grünland" (Lower Austria),"Auffüllungsgebiete" (Styria), "Kennzeichnung von Lücken im Grünland" (Salzburg) and "Einzelbewilligungen" (Salzburg). In this regard, not only the criteria as well as advantages and disadvantages of these clauses, but also good and bad practice examples of the current planning practice should be investigated from a closer perspective. In the final part of this diploma thesis, the examined exemption clauses are discussed critically from a planning‐wise point of view and in addition, practical recommendations for the future are expressed.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.