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Vorträge und Posterpräsentationen (ohne Tagungsband-Eintrag):

K. Weninger:
"Undifferentiated variety of instruments versus regionally differentiated areas";
Vortrag: European Academy of Land Use and Development (EALD): Opportunities and Limits of Land Management in Spatial Development Processes, Paris; 07.09.2017 - 09.09.2017.



Kurzfassung deutsch:
Im Österreichischen Raumentwicklungskonzept 2011 (ÖREK 2011) wurde das Thema Flächensparen als relevanter Aufgabenbereich im Rahmen einer nachhaltigen Siedlungs- und Freiraumentwicklung - und in diesem Zusammenhang Maßnahmen der "aktiven Bodenpolitik" als Schlüsselthema der örtlichen Raumentwicklung - definiert. Vor diesem Hintergrund wurde in Österreich in den letzten Jahren vermehrt über den Ausbau bzw. die Erweiterung des bestehenden Planungsinstrumentariums hinsichtlich Baulandmobilisierung diskutiert und neue Regelungen teilweise in den Raumordnungsgesetzen der Bundesländern umgesetzt, als Beispiele seien etwa die Baulandbefristung, die Baulandumlegung oder auch fiskalische Maßnahmen in Form von Aufschließungs- und Erhaltungsbeiträgen genannt.
In der praktischen Umsetzung zeigen sich freilich rasch die Anwendungsgrenzen der komplexen und eingriffsintensiven Instrumente. Neben der - teilweise - fehlenden Anwendungsbereitschaft der (kommunalen) Planungsbehörden liegen in Österreich regional sehr differenziert ausgeprägte Rahmenbedingungen vor, die sich hinsichtlich der wirtschaftlichen, siedlungsstrukturellen und insbesondere der Bevölkerungsentwicklung stark unterscheiden. Baugebote generell sowie eine verpflichtende Abgabe auf gehortetes Bauland oder die grundsätzliche Befristung für Neuwidmung von Bauland - wie etwa in der Novelle des Salzburger Raumordnungsgesetzes angedacht - speziell erscheinen nicht für alle Gemeinden (abstrakter: Raumtypen) geeignet.
Dieser Umstand findet in der Diskussion - und mittlerweile auch bei der gesetzlichen Verankerung - von Instrumenten der aktiven Bodenpolitik nicht bzw. zu wenig Berücksichtigung. Unterschiedliche Raumtypen (bzw. -regionen) bedürfen auch regionsspezifisch unterschiedlicher Zielsetzungen, Maßnahmen und Instrumente. Eine an wirtschaftlichen, siedlungsstrukturellen und funktionalen Kriterien orientierte Differenzierung und Ausweisung von Raumtypen (Ansätze zu deren Definition gibt es beispielsweise in der Steiermark und in Oberösterreich) könnte hier eine Unterstützung darstellen.
Anhand von ausgewählten Instrumenten der Bodenmobilisierung wird gezeigt, welche Differenzierungsansätze zweckmäßig erscheinen.

Schlagworte:
Flächensparen, Bodenmobilisierung, Aktive Bodenpolitik, Funktionale Räume, Raumordnungsinstrumente

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.