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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

H. Plachel:
"Nahmobilität bei ausgewählten Bebauungsformen in Wien";
Betreuer/in(nen): M. Berger; Institut für Raumplanung, 2019.



Kurzfassung deutsch:
Die globale Verstädterung wird auch in Zukunft andauern und somit der Druck auf die Städte weiter zunehmen. Deswegen sollten Stadtentwicklungen nicht dem Zufall überlassen werden, sondern so geordnetwie möglich umgesetzt werden da fehlgeleiteteStadtentwicklungenstarke Auswirkungen auf die Qualitäten einer Stadt haben. Ein zentraler Baustein ist dabei der Stadtverkehr, welcher einerseits für die Funktionsfähigkeit notwendig, aber andererseits Verursacher von Lärmbelastungen und Luftverschmutzungenist. Deswegen hat sich die Stadt Wien entschieden den Verkehr bei weiteren Stadtentwicklungsmaßnahmen zunehmend in den Vordergrund zu stellen. Dabei wird der Fokus für zukünftige Maßnahmen speziell auf den Begriff der Nahmobilität gerückt. Darunter ist der Mobilitätsbereich im direkten Wohnumfeld zu verstehen, welcher von Seiten der Stadt Wien mit einem Aktionsradius von 300 Meter festgelegt wurde. Dieser Bereich ist für weitereStadterweiterungs-oder Stadterneuerungsmaßnahmen wichtig, weil bei den kurzen Distanzen eine funktionierende Versorgungskette entscheidend für das Mobilitätsverhalten ist. Diese Kurzstrecken sind für den nichtmotorisierten Individualverkehr besondersinteressant.Der Fokusbereichliegt dabei im Wohnumfeld mit den öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen inklusiveunterschiedlichsterBebauungsformen.Dies ist darin begründet, dassder Ausgangspunkt für viele kurze Wege zwischen dem Wohnsitz, dem Arbeitsplatz und vor allem den Versorgungseinrichtungen liegt und diese bei attraktiven Angeboten zu Fuß oder Rad zurückgelegt werden können. Für zukünftige städtebauliche Maßnahmen sind daher positive Beispiele von entscheidender Bedeutung um die selbst auferlegten Ziele erreichen zukönnen. Aus diesem Grund wird in dieser Forschungsarbeit mithilfe einer integrierten Mehrfallstudie die Nahmobilität bei neun Bebauungsformen am Beispiel Wien untersucht. Die Analyse wurde dabei auf ein Wohnumfeld mit einem Radius von 300 Meter begrenzt. Zudem wurden sämtliche Wohnanlagen zwischen den Jahren 1980 und 2000 errichtet. Der Schwerpunkt derInformationsgewinnung lag während der Untersuchungsphase auf mehrerenBegehungenvor Ort. Hier konnten detaillierte Einblicke in das Wohnumfeld sowie den ausgewählten Bebauungen gewonnen werden. Diese Eindrücke wurden anschließend mit den Qualitätsstandardsabgeglichen. Dabei haben sich auch Qualitätsunterschiede der verschiedenen Bebauungsformen bezüglich Nahmobilität ergeben. Die Ergebnisse habengezeigt, dass es durchaus positive Ansätze im Bereich des ÖffentlichenPersonennahverkehrs gibt.Dennoch gibt es beim Radverkehr sowie bei Elektromobilität und Sharing-Möglichkeiten noch einiges zu tun. Generell ist aber festzuhalten, dass Adaptierungen die nur bei den jeweiligen Bebauungsformen umgesetzt werden nur Teillösungen sein können. Für die Erreichung der Stadtentwicklungsziele sind daher grundlegende Verkehrsstrategien nötig, die sich von der Bebauungsebene bis zur Stadtteilebene erstrecken.

Kurzfassung englisch:
Global urbanization will continue in the future, further increasing pressure on cities. Therefore, urban development should not be left to chance but implemented as orderly as possible because misguided urban development has a strong impact on the qualities of a city. A central component of this is the city traffic, which is on the one hand necessary for the functionality but on the other hand also causes noise pollution and air pollution. That is why the city of Vienna has decided to increasingly focus on traffic in further urban development measures.In doing so,the focus for future measures will be specifically put on the concept of local mobility. This is understood to mean the mobility area in the immediate living environment, which was defined by the City of Vienna with a radius of action of 300 meters. This area is importantfor further urban expansionandurban renewal measures because at short distances a functioning supply chain is crucial for mobility behavior. These short distances are particularly interesting for non-motorized private transport. The focus area lies in the living environment with the public, semi-public and private spaces, including a variety of building types. Because here is the starting point for many short distances between the residence, the workplace and especially the utilities andthis can be covered with attractive offers on foot or bike. For future urban development measures, therefore, positive examples are of crucialimportance in order to achieve the self-imposed goals.For this reason, in this thesis, the local mobility of nine building types from Vienna isexamined with the help of an integrated multiple case study. The analysis was limited to a residential environment with a radius of 300 meters. In addition, all housing estates were built between the years 1980 and 2000. The focus of information gathering during the investigation phase wasput on several on-site inspections. There, detailed insights into the living environment and the selected building types were gained. These impressions were then compared with the quality standards.There have also been differences in quality of the different building types with regard to short-distance mobility. The results have shown that there are quite positive approaches in the area of public transport. Nevertheless, there is stilla lotof work to do regarding cycling,electric mobility and sharingmobility. However,it should be noted that adaptations that are only implemented in the respective building types can only be partial solutions. For the achievement of the urban development goals, therefore, basic traffic strategies are needed, which extend from the building level to the district level.

Schlagworte:
local mobility / building types / building typology / building forms / residential complexes


Elektronische Version der Publikation:
https://repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/3601308?originalFilename=true


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.