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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

S. Leichtfried:
"Nische Elektromobilität : Norwegen im soziotechnischen Wandel?";
Betreuer/in(nen): M. Berger; Institut für Raumplanung, 2016.



Kurzfassung deutsch:
Nationalstaaten stehen bei der Entwicklung von umweltgerechten Verkehrsstrategien immer stärker werdenden externen Einflüssen gegenüber. Um sich mit dem globalen Klimawandel auf kleinmaßstäbiger Ebene auseinandersetzen zu können, verabschieden nationale Regierungen ambitionierte Klimaziele, die durch vielfältige Bestrebungen erreicht werden sollen. Norwegen geht dabei einen international stark beobachteten und kontroversiell diskutierten Weg im Bereich des motorisierten Individualverkehrs. Die norwegische Regierung fördert bereits seit den 1970er Jahren die Entwicklung und Verbreitung von rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen. Diese Förderungen reichen von monetären Anreizen wie Steuerbefreiungen bis zur freien Benutzung von Busspuren und des Bezugs von Gratisstrom. Im Vergleich zum restlichen europäischen Markt steigern sich die Verkaufszahlen von Elektro-KFZ in Norwegen jährlich und übertreffen alle gesteckten Ziele. Die vorliegende Masterarbeit beleuchtet diese Entwicklung von einer theoretischen Seite unter Zuhilfenahme eines von Frank W. Geels entwickelten Analyserahmens, der multilevel Perspective. Es wird dabei die Frage gestellt, ob Norwegens Gesellschaft einen soziotechnischen Wandel erfahren hat, der durch die norwegische Regierung erzwungen wurde, oder ob die langfristige und nachhaltige Etablierung der Elektromobilität bei Abschaffung sämtlicher Kaufanreize und Begünstigungen nicht erreicht werden kann. Ein weiterer Hauptpunkt widmet sich der Frage nach dem Beitrag der wissenschaftlichen Disziplin Raumplanung, eine raumwirksame technische Innovation durch Präsenz im öffentlichen Raum im gesellschaftlichen Bewusstsein zu visualisieren und manifestieren.

Kurzfassung englisch:
When dealing with the planning and subsequent long-term implementation of environmentally-friendly traffic systems, national authorities have to cope with evergrowing external factors. Global warming and the corresponding challenge of reducing greenhouse gas emissions have led to ambitious individual national climate policies. It is Norway with its outstanding multidimensional but controversial approach that has been in the international spotlight for decades. The Norwegian government has been subsidizing the development and spread of electric cars since the 1970s. The incentives that have been mainly used cover financial aspects like tax exemptions on the one hand and free usage of bus lanes and free charging in public space on the other hand. In contrast to comparative European countries, the sale figures of electric cars in Norway have been pushed on an annual basis and have mounted to unexpected levels ever since. This master thesis attempts to analyse this process on a theoretical basis by applying Frank W. Geels´ analytical framework, the multi-level perspective. The author of this work questions if Norwegian society has undergone a thorough sociotechnical change that has been enforced by its government or if a sustainable implementation of electromobility cannot be guaranteed on a longterm scale when incentives have been reduced or removed completely. Another main aspect of the thesis deals with the role of traffic and urban planning activities in visualizing and establishing an innovation process in public space and stimulating people´s awareness of the ongoing changes.

Schlagworte:
Elektromobilität / Transition


Elektronische Version der Publikation:
repositum.tuwien.ac.at/obvutwhs/download/pdf/1019706?originalFilename=true


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.