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Scientific Reports:

M. Szikora, W. Tober:
"Weiterentwicklung der Emissionsprognose für PKW und LKW in Österreich und Deutschland auf eine Lebenswegbetrachtung";
2019; 18 pages.



German abstract:
Durch den steigenden Anteil an lokal emissionsarmen oder -freien Antrieben, ist die Betrachtung von indirekten Emissionen, die bei der Herstellung des Fahrzeuges oder der Energie anfallen, von wachsender Bedeutung. Eine solche Betrachtung wird in einer Lebenszyklusanalyse (LCA) durchgeführt. Dabei werden alle Emissionen, die über den gesamten Lebensweg eines Fahrzeuges anfallen bilanziert. Damit wird die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Antriebskonzepte verbessert. Eine LCA verfügt jedoch über einige methodische Einschränkungen, wodurch die Aussagekraft und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse oftmals reduziert ist. So wird in der Regel nur ein Referenzfahrzeug betrachtet (keine Flottenbetrachtung) und zeitliche Entwicklungen können nicht abgebildet werden. Dadurch können zahlreiche Effekte, die sich über ein Fahrzeugleben in einer Flotte ergeben, nicht berücksichtigt werden. In einer Emissionsprognose können Effekte der Flotte und der Zeit abgebildet werden. Da die direkten Emissionen bei den derzeit dominierenden konventionellen Antrieben den Hauptanteil aufweisen und diese zusätzlich für Aussagen zur Luftqualitätsentwicklung
relevant sind, war eine LCA-Betrachtung in der Emissionsprognose bisher nicht erforderlich. Aufgrund der Methodik einer typischen Emissionsprognose ist eine einfache Integration der LCA-Emissionen in den bestehenden Berechnungsablauf nicht oder nur mit Einschränkungen möglich. Im Rahmen der Studie wurde daher eine neue Methodik entwickelt, die Emissionsprognose und LCA zu einer LCA-Flottenemissionsprognose verbindet. Der Hauptansatz dieser Methode besteht in der Zuordnung der Emissionen zu dem Zeitpunkt, zu der sie entstehen. Das bedeutet, dass Herstellungsemissionen zu Beginn des Fahrzeuglebens, Nutzungsemissionen laufend und EOL-Emissionen am Ende anfallen. Dabei werden die neu zugelassenen und die ausscheidenden Fahrzeuge sowie die bestehende Flotte berücksichtigt. Durch diesen neuen methodischen Ansatz verschwinden die Nachteile der beiden einzelnen Betrachtungsweisen gänzlich und es können Effekte der Zeit und der Flotte richtig abgebildet werden. Damit ergibt sich ein großes Potential zur Untersuchung der Auswirkungen von alternativen Antrieben und regenerativer Energieherstellung sowie Trends bei Neuwagen (steigende Batteriegröße, neue Technologien, etc.).

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.