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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

G. Uhde:
"Block[]collage. Untersuchung eines typologisch gemischten Wohnblocks in Wien Währing";
Betreuer/in(nen): A. Psenner; Institut fue Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, 2020; Abschlussprüfung: 22.01.2020.



Kurzfassung deutsch:
Die Frage der sozial verträglichen Nachverdichtung ist gegenwärtig vermutlich
die größte Herausforderung Wiens. Besonderes Augenmerk widmen Studien
und Leitfäden der Stadt dabei bereits seit Jahrzehnten dem Ausbau der
gründerzeitlichen Bebauung. Überdies werden auch zunehmend Strategien
gesucht, mit anderer Bausubstanz wie jener der Nachkriegsmoderne
umzugehen. Der Diskurs über Regelungen zum "geschützten" Inventar ist
unterdes nach wie vor tagesaktuell.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit einem Block, der all diese
Themen vereint: die Nachkriegsmoderne im direkten Umfeld zur
gründerzeitlichen und teilweise in einer Schutzzone befindlichen Bebauung.
Das gewählte Untersuchungsgebiet liegt im urbanen, südlichen Teil Währings
und ist in die Ausläufe des konsultierten Stadtgewebes eingebettet. Es umfasst
einen Block, der von einer mehrheitlich gründerzeitlichen Bebauung umrandet
wird und im Inneren acht, großteils punktförmige Siebengeschosser aus den
1960ern sowie eine C-förmige, verschachtelte, achtgeschossige Bebauung
aus den 1970ern beherbergt. Bei einer gesamtheitlichen Block-Dichte (NGFZ)
von 1,6 liegen die Nachverdichtungspotentiale gegenüber der Umgebung mit
durchschnittlich 2,5 auf der Hand.
Neben offensichtlichen und "typischen" Herausforderungen wie mangelnder
Barrierefreiheit und Bauphysik, toter Sockelzone und fehlenden
Funktionsräumen gilt es, sich angesichts des hohen Grünraumanteils im
Blockinneren der Legitimationsfrage eines Eingriffs zu stellen. Das
Betrachtungsareal bietet jedenfalls die Option, in einem der teuersten Bezirke
Wiens im Verhältnis zum Bestand deutliche Wohnreserven zu generieren.
Zur vertieften Analyse wird die Methode der Zusammenhängenden
Grundrissaufnahme auf den gesamten Block angewandt und es werden drei
Typologien auf die zugehörigen Strategien der Wiener Stadtentwicklung
untersucht: die Schutzzonenbebauung, die "klassische" Gründerzeit, sowie die
Nachkriegsmoderne.
In jeweiligen Szenarien werden daraufhin die Entwicklungsziele getestet und in
Dialog gesetzt. Schliesslich werden aus den gewonnenen Erkenntnissen
Collagen erstellt und damit der Versuch unternommen, eine Synthese aus den
Szenarien zu bilden. Insbesondere wird die Sockelzone als integrativer Raum,
jenseits grundstücksbezogener Nutzungstrennung betrachtet, wodurch
wesentliche Potentiale für das Quartiersleben aufgezeigt werden.

Kurzfassung englisch:
The question of socially acceptable densification is currently probably Vienna's
greatest challenge. Studies and guidelines of the city have been paying
particular attention to the expansion of the "Gründerzeit" buildings for
decades. In addition, strategies are increasingly being sought to deal with
other building structures such as that of post-war modernism. And the
discourse on regulations on "protected" inventory is still up-to-date.
The present diploma thesis deals with a block that unites all of these topics:
post-war modernism in the immediate vicinity of the Gründerzeit-style
buildings, some of which are located in a protection zone.
The selected study area is located in the urban, southern part of Währing and
is embedded in the outlets of the established urban fabric. It comprises a
block that is surrounded by a majority of buildings from the Gründerzeit period
and contains of eight, mostly punctiform, seven-story buildings from the 1960s
and a C-shaped, eight-story building from the 1970s. With an overall block
density (NGFZ) of 1.6 compared to the environment with an average of 2.5, the
potential for further densification is evident.
In addition to obvious and "typical" challenges, such as lack of accessibility
and building physics, dead ground floor zone and missing functional rooms,
the legitimacy question of an intervention has to be addressed with regards of
the high proportion of green space inside the block. In any case, the viewing
area offers the option of generating significant living reserves in one of the
most expensive districts of Vienna.
For an in-depth analysis, the method of connecting the floor plans of the entire
block is applied and three typologies are examined for the associated
strategies of Viennese urban development: the protection zone, the "classic"
Gründerzeit style, and post-war modernism.
The development goals are then tested and put into dialogue within respective
scenarios. Finally, collages are created from the knowledge gained and an
attempt is made to create a synthesis of the scenarios. In particular, the base
zone is viewed as an integrative space, beyond land-related use separation,
which shows the essential potential for neighborhood life.

Schlagworte:
Wien; Nachverdichtung, Bestandsstadt, Nachkriegsmoderne, Dichte, Stadtstrukturforschung


Elektronische Version der Publikation:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_285464.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.