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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

U. Pont, P. Schober, M. Wölzl, M. Schuss, J. Haberl:
"Das Morgenfenster - Entwicklung smarter und energieeffizienter Fensterprototypen";
Keynote Lecture: Fenster-Türen-Treff 2020, Salzburg (invited); 2020-03-05 - 2020-03-06; in: "Happy Birthday - Fenster-Türen-Treff 2020 - Tagungsband 5.-6. März 2020 Salzburg", Holzforschung Austria (ed.); (2020), ISBN: 978-3-9504488-8-7; 30 - 38.



English abstract:
(no english abstract)
Die TU Wien und die Holzforschung Austria forschen seit einigen Jahren gemeinsam mit namhaften Vertretern der Wirtschaft an Fensterkonstruktionen, welche die Vorteile von Vakuumgläsern nützen und deren Spezifika berücksichtigen. Dabei wird über traditionelles hinausgedacht und mittels State-of-the-Art-Instrumenten, beispielsweise numerischer thermischer Simulation, die Fenster-Performance optimiert.
Die meisten Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Thematik Vakuumglas befassen sich mit den Eigenschaften sowie der Produktion von Vakuumgläsern. Zur Verwendung von Vakuumglas in Fenstern sind aber weitergehende Forschungs- und Entwicklungsbemühungen erforderlich und genau hier setzen TU und HFA in mehreren Projekten mit unterschiedlichen Zielsetzungen an: Dabei wird zwischen Bestandsfenster und neuen, zeitgenössischen Fenstern unterschieden.
Im Bereich von bestehenden baukulturell wertvollen Fensterkonstruktionen, wie beispielsweise Kastenfenstern, ist eine Erhaltung der generellen optischen und architektonischen Erscheinung des Fensters vorrangig. Unter Verwendung von Vakuumglas kann hier eine deutliche Verbesserung der thermischen Performance des Fensters erreicht werden (Austausch einer Floatglasscheibe oder dünnen Isolierglasscheibe durch eine thermisch hocheffiziente Vakuumglasscheibe). Damit bieten Vakuumgläser eine Option für die thermische Ertüchtigung von denkmalnahen Bauwerken, bei denen das Erscheinungsbild nicht oder nur geringfügig verändert werden darf. Zu der Herausforderung gehört in dieser Domäne vor allem die Abschwächung von Wärmebrücken trotz zarter Bestandsrahmenkonstruktionen.
Für neue Fenster ist, unter konsequenter Beachtung der Spezifika von Vakuumglas, deren Verwendung besonders attraktiv: Hier können die doch sehr schweren Fenster- und Rahmensysteme, die heute für hochwärmedämmende Fenster mit Dreischeibenverglasungen erforderlich sind, durch die Verringerung von Glasstärke und Gewicht unter Verbesserung der thermischen Performance, neu überdacht werden. Im Gegensatz zu Bestandsfenstern wurde hier die Chance genutzt, das Fenster als Gesamtsystem neu zu überdenken (gewissermaßen das Fenster um das Vakuumglas zu konstruieren). Im Zuge von Sondierungsbemühungen der TU-Wien und der Holzforschung Austria haben sich hier gemeinsam mit Stakeholdern aus der Fensterindustrie unterschiedliche Konzepte ergeben, die teilweise radikale Fensterkonzepte betreffend Öffnungsrichtung, Bedienbarkeit und Einbausituation vorschlagen (die Ergebnisse wurden beim FTT 2018 im Vortrag "Das Fenster neu gedacht" vorgestellt). In einem aktuell laufenden Folge-Forschungsprojekt werden diese Konzepte gemeinsam mit namhaften Unternehmen der Fensterbaubranche und verwandter Technologien (Beschläge, Dichtungen) zu marktnahen, smarten, hoch-energieeffizienten Fensterprototypen fortentwickelt.
In einem iterativen Optimierungs-Prozess zwischen den beteiligten Projektpartnern wurden innovative Konstruktionsansätze, schlanke Profilgeometrien, neue Öffnungsarten, mechatronische Antriebskonzepte, Vakuum-Dichtungssysteme und Verbundwerkstoffe entwickelt bzw. für den Einsatz in Fenstern getestet. Inzwischen gibt es vier voll funktionstüchtige Prototypen, die weit über die klassischen Denkmuster hinsichtlich Fenster hinausgehen und die wir anlässlich des FTT 2020 vorstellen: Dabei handelt es sich um smarte, mechatronisch-angetriebene, energieeffiziente Fensterkonstruktionen mit eigener, oft sehr reduzierter, Architektursprache.
Wir stellen diese Mock-Ups unter dem Begriff "das Morgenfenster" vor, weil die oft verwendete Bezeichnung "das Fenster der Zukunft" für uns einerseits zu weit weg erscheint, während das Morgenfenster nahe am JETZT ist und schon morgen Einzug in die Überlegungen und Entwicklungen der Branche halten könnte, andererseits weil wir bereits morgen innovative hocheffiziente Fensterlösungen für weitere Energieeinsparungspotentiale im Neubau benötigen.

German abstract:
Die TU Wien und die Holzforschung Austria forschen seit einigen Jahren gemeinsam mit namhaften Vertretern der Wirtschaft an Fensterkonstruktionen, welche die Vorteile von Vakuumgläsern nützen und deren Spezifika berücksichtigen. Dabei wird über traditionelles hinausgedacht und mittels State-of-the-Art-Instrumenten, beispielsweise numerischer thermischer Simulation, die Fenster-Performance optimiert.
Die meisten Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Thematik Vakuumglas befassen sich mit den Eigenschaften sowie der Produktion von Vakuumgläsern. Zur Verwendung von Vakuumglas in Fenstern sind aber weitergehende Forschungs- und Entwicklungsbemühungen erforderlich und genau hier setzen TU und HFA in mehreren Projekten mit unterschiedlichen Zielsetzungen an: Dabei wird zwischen Bestandsfenster und neuen, zeitgenössischen Fenstern unterschieden.
Im Bereich von bestehenden baukulturell wertvollen Fensterkonstruktionen, wie beispielsweise Kastenfenstern, ist eine Erhaltung der generellen optischen und architektonischen Erscheinung des Fensters vorrangig. Unter Verwendung von Vakuumglas kann hier eine deutliche Verbesserung der thermischen Performance des Fensters erreicht werden (Austausch einer Floatglasscheibe oder dünnen Isolierglasscheibe durch eine thermisch hocheffiziente Vakuumglasscheibe). Damit bieten Vakuumgläser eine Option für die thermische Ertüchtigung von denkmalnahen Bauwerken, bei denen das Erscheinungsbild nicht oder nur geringfügig verändert werden darf. Zu der Herausforderung gehört in dieser Domäne vor allem die Abschwächung von Wärmebrücken trotz zarter Bestandsrahmenkonstruktionen.
Für neue Fenster ist, unter konsequenter Beachtung der Spezifika von Vakuumglas, deren Verwendung besonders attraktiv: Hier können die doch sehr schweren Fenster- und Rahmensysteme, die heute für hochwärmedämmende Fenster mit Dreischeibenverglasungen erforderlich sind, durch die Verringerung von Glasstärke und Gewicht unter Verbesserung der thermischen Performance, neu überdacht werden. Im Gegensatz zu Bestandsfenstern wurde hier die Chance genutzt, das Fenster als Gesamtsystem neu zu überdenken (gewissermaßen das Fenster um das Vakuumglas zu konstruieren). Im Zuge von Sondierungsbemühungen der TU-Wien und der Holzforschung Austria haben sich hier gemeinsam mit Stakeholdern aus der Fensterindustrie unterschiedliche Konzepte ergeben, die teilweise radikale Fensterkonzepte betreffend Öffnungsrichtung, Bedienbarkeit und Einbausituation vorschlagen (die Ergebnisse wurden beim FTT 2018 im Vortrag "Das Fenster neu gedacht" vorgestellt). In einem aktuell laufenden Folge-Forschungsprojekt werden diese Konzepte gemeinsam mit namhaften Unternehmen der Fensterbaubranche und verwandter Technologien (Beschläge, Dichtungen) zu marktnahen, smarten, hoch-energieeffizienten Fensterprototypen fortentwickelt.
In einem iterativen Optimierungs-Prozess zwischen den beteiligten Projektpartnern wurden innovative Konstruktionsansätze, schlanke Profilgeometrien, neue Öffnungsarten, mechatronische Antriebskonzepte, Vakuum-Dichtungssysteme und Verbundwerkstoffe entwickelt bzw. für den Einsatz in Fenstern getestet. Inzwischen gibt es vier voll funktionstüchtige Prototypen, die weit über die klassischen Denkmuster hinsichtlich Fenster hinausgehen und die wir anlässlich des FTT 2020 vorstellen: Dabei handelt es sich um smarte, mechatronisch-angetriebene, energieeffiziente Fensterkonstruktionen mit eigener, oft sehr reduzierter, Architektursprache.
Wir stellen diese Mock-Ups unter dem Begriff "das Morgenfenster" vor, weil die oft verwendete Bezeichnung "das Fenster der Zukunft" für uns einerseits zu weit weg erscheint, während das Morgenfenster nahe am JETZT ist und schon morgen Einzug in die Überlegungen und Entwicklungen der Branche halten könnte, andererseits weil wir bereits morgen innovative hocheffiziente Fensterlösungen für weitere Energieeinsparungspotentiale im Neubau benötigen.


Electronic version of the publication:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_288272.pdf


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