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Publications in Scientific Journals:

I. Gebeshuber, W. Ortner:
"Warum biologische Regulation wissenschaftlich so schwer zu beschreiben ist";
Ganzheitsmedizin - Zeitschrift für Neuraltherapie und Regulationsforschung, 02 (2020), 9 - 18.



German abstract:
Eine Bionikerin und ein Neuraltherapeut machen sich Gedanken über biologische Regulation und ihre wissenschaftliche Beschreibung. In der Synthese ergibt sich eine gemeinsame Conclusio. Die Biomimetik lernt von der belebten Natur - aus den Erkenntnissen werden Anwendungen in Technik, Naturwissenschaft und Kunst entwickelt. Sie kann völlig neue positive Technologien inspirieren. Lehrmeister in diesem Gebiet sind Organismen und Systeme von Organismen, die man versucht zu verstehen und deren grundlegende Prinzipien abstrahiert und in menschliche Anwendungen übertragen werden. Ein Beispiel für erfolgreiche Bionik ist der Klettverschluss: als Inspiration dienten Kletten, die im Fell eines Hundes für Ärger sorgten. Organismen und Systeme von Organismen funktionieren, basieren auf Prinzipien der realen Welt und sie sind schön. Ob wir sie jemals vollständig verstehen, wissenschaftlich beschreiben können und dann all ihre erstaunlichen Eigenschaften in unsere Technologien übertragen können, ist eine andere Geschichte. Analoges gilt für die biologische Regulation: Wir sehen, dass sie funktioniert, wir beobachten manchmal, wie sie versagt, und wir würden sie gerne vollständig verstehen und wissenschaftlich beschreiben können. Und zum Wohle der Menschen jene Methoden anwenden, die auf den tiefen Prinzipien der biologischen Regulation in der Medizin beruhen, z.B. in der Neuraltherapie und der Regulationsmedizin. Für die wissenschaftliche Beschreibung biologischer Regulation gibt es mannigfaltige Herausforderungen, denen man sich stellen muss: Biologische Regulation ist komplex und zeigt hierarchische Verflechtungen. Darüber hinaus zeigen Prozesse zuweilen Eigenschaften, die unseren besten Theorien widersprechen; besonders dann, wenn wir versuchen ihre Qualitäten oder Funktionen zu kontrollieren. Ein Beispiel ist die Antifragilit.t. Das Konzept der Antifragilit.t wurde von N.N. Taleb eingeführt und ist ein Konzept jenseits von Belastbarkeit oder Robustheit. Resiliente Systeme widerstehen einem Schock und bleiben gleich; antifragile Systeme widerstehen einem Schock und werden besser. Häufige Fehler in der Neuraltherapie, die auf das Fehlen einer geschlossenen wissenschaftlichen Beschreibung der biologischen Regulation zurückzuführen sind: ballistisches Verhalten, Verkapselung, Übergeneralisierung, Lähmung durch Analyse und Pseudosicherheit (Liste der Konzepte von HJ. Schumacher).


Electronic version of the publication:
https://www.facultas.at/menu/verlag/Zeitschriften/Ganzheitsmedizin


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