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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

B. Hauer:
"Lehm Urban: Anwendungsmöglichkeiten von Lehm im städtischen Wohnungsbau am Beispiel Wien";
Supervisor: A. Rieger-Jandl; Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege, Forschungsbereich Baugeschichte und Bauforschung, 2020; final examination: 2020-06-15.



English abstract:
Clay is one of the oldest building materials in the history of architecture and was also used in German-speaking countries for a long time. Historically, clay was mainly used during crises, as it was cheaply obtainable and could be processed into buildings by
people on their own.
With industrialization and growing prosperity, however, this building material has increasingly been forgotten - nowadays, building with clay in Austria is quite rare and primarily restricted to small construction projects by very few clay lovers. Multi-storey residential buildings and other large-scale projects on the other hand are mostly made from highly energy- and resource-consuming building materials.
Considering the growing heat islands in cities, the scarcity of finite resources and the increasing problem of waste volumes in the construction sector, the striving to build more and more and to build as cheaply as possible can no longer be balanced with
sustainable architecture. Given the growing influx into cities and the additional need for housing, there is an urgent necessity to give sustainable building materials such as clay a greater presence in urban areas.
However, since the development of products like reinforced concrete, clay has struggled with its image as a material of crisis that lacks the necessary qualities to create modern high-tech architecture. Considering climate change and its future threat to the world, this prejudice has to be counteracted urgently. The following diploma thesis is therefore intended to help demonstrate the potential of clay as a building
material and to raise awareness of its possible uses.
To do so, various construction components made of clay are developed and contrasted to building elements currently used in Viennese residential buildings. By comparing the different types of construction methods with regard to their physical,
ecological and economic qualities, this diploma thesis assesses the position that clay can take in future urban housing. Taking economic aspects into account, calculations of technical and ecological parameters allow tangible conclusions to be drawn about
the competitiveness of clay against other building materials. These shall provide a basis for argumentation on why clay deserves to be acknowledged in the construction sector again.

German abstract:
Lehm zählt zu den ältesten Baustoffen der Architekturgeschichte und diente auch im deutschsprachigen Raum lange als wichtiges Baumaterial. Historisch betrachtet kam
Lehm vor allem in Zeiten der Not zum Einsatz, da er billig zu beschaffen war und vom Menschen aus eigener Kraft zu Gebäuden verarbeitet werden konnte.
Mit der Industrialisierung und dem wachsenden Wohlstand geriet dieser uns lange vertraute Baustoff jedoch zunehmend in Vergessenheit - das Bauen mit Lehm beschränkt sich in Österreich heute vorrangig auf kleine Bauwerke vereinzelter Lehmliebhaber, während der mehrgeschossige Wohnbau sowie andere Großprojekte
vorrangig aus energie- und ressourcenintensiven Baustoffen realisiert werden.
In Anbetracht der wachsenden Hitzeinseln in Städten, der Verknappung endlicher Ressourcen und des zunehmenden Problems steigender Abfallmassen im Bausektor
darf dem Streben der Bauwirtschaft, immer mehr und immer günstiger zu bauen, zukünftig nicht mehr uneingeschränkt nachgegeben werden. Angesichts des wachsenden Zuzugs in Städte und des dort zusätzlich entstehenden Wohnbedarfs ist es notwendig, nachhaltigen Baustoffen wie Lehm insbesondere auch im städtischen Gefüge mehr Präsenz zu verleihen.
Der Baustoff kämpft jedoch seit der Entwicklung von Produkten wie Stahlbeton mit
seinem Image als Krisenbaustoff, der nicht die notwendigen Eigenschaften aufweist, moderne High-Tech Architektur zu schaffen. Diesem Vorurteil gilt es angesichts der wachsenden Klimakrise entgegenzuwirken. Die vorliegende Diplomarbeit soll daher
einen Beitrag dazu leisten, das Potential von Lehm als Baustoff aufzuzeigen und ein
Bewusstsein für seine Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.
Aufbauend auf der Entwicklung verschiedener Lehmbauteile für den urbanen Wohnungsbau erfolgt ein konkreter Vergleich dieser mit aktuell vorherrschenden Bauweisen am Beispiel der Wiener Wohnbauten. Durch die Gegenüberstellung der
Bauteilaufbauten hinsichtlich ihrer bauphysikalischen, ökologischen und ökonomischen
Qualitäten wird in dieser Diplomarbeit beurteilt, welche Rolle Lehmbaustoffe zukünftig im städtischen Wohnbau einnehmen können. Konkrete Berechnungen technischer und ökologischer Kennwerte erlauben dabei unter der Berücksichtigung wirtschaftlicher
Aspekte greifbare Schlussfolgerungen über die Konkurrenzfähigkeit von Lehm gegenüber anderen Baustoffen. Diese sollen eine Argumentationsgrundlage bilden, dem Lehmbau wieder Raum im Bausektor zu geben.


Electronic version of the publication:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_289223.pdf


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.