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Contributions to Proceedings:

P. Biermayr, E. Haslinger, K. Ponweiser et al.:
"Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit von Anergienetzen am Beispiel des Smart Anergy Quarter in Baden (SANBA)";
in: "16 Symposium Energieinnovation, 12.-14.02.2020, Graz/Austria", 16. Symposium Energieinnovation, 12.-14.02.2020, Graz/Austria, Graz, 2020.



German abstract:
Anergienetze - das sind im Weiteren Wärme- und Kältenetze mit Betriebstemperaturen nahe der Umgebungstemperatur - werden als Möglichkeit zur Nutzung von Niedertemperatur-Abwärme aus Industrie und Gewerbe gesehen. Obwohl im vergangenen Jahrzehnt in Europa einige entsprechende Pilot- und Demonstrationsanlagen errichtet wurden, sind Aussagen über den betriebswirtschaftlichen Erfolg dieser Systeme oder über die Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit nur spärlich zu finden.
Im laufenden Forschungsprojekt SANBA1 erfolgt eine interdisziplinäre Planung und Analyse eines Anergienetzes für das konkrete Fallbeispiel der Martinek-Kaserne in Baden bei Wien und der benachbarten Molkerei NÖM AG. Das vom Österreichischen Bundesheer nicht mehr genutzte und unter Denkmalschutz stehende Quartier der Martinek-Kaserne wird in SANBA in drei unterschiedlichen Ausbauszenarien entwickelt, wobei die Forschungsarbeit auf das System zur Wärme- und Kälteversorgung auf Basis eines Anergienetzes fokussiert. Die betriebswirtschaftliche Systemanalyse ist dabei integraler Bestandteil der Forschungsarbeit.
Methodisch erfolgt die Untersuchung mittels bottom-up Ansätzen und dynamischer Simulation basierend auf empirischen Mikrodaten. Die drei Szenarien berücksichtigen die konkreten Rahmenbedingungen vor Ort inklusive Denkmalschutz. Im Rahmen der betriebswirt-schaftlichen Systemanalyse erfolgt die Ermittlung von spezifischen Wärme- und Kältegestehungskosten jeweils mittels dynamischer Kostenrechnung. Die Robustheit der ausgewiesenen spezifischen Kosten wird mittels Sensitivitätsanalysen untersucht.
Die bisher gewonnenen Erkenntnisse zeigen eine große Zahl von Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit der Wärme- und Kältebereitstellung mittels Anergienetz. Wichtig sind eine Win-win-Situation zwischen Wärmequelle und -senke, die Möglichkeit des saisonalen Ausgleichs z.B. über Erdsondenfelder, die Optimierung der technischen Komponenten, die konsequente Nutzung von Skaleneffekten, angepasste Tarifmodelle und viele andere mehr. Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass das konkret untersuchte Quartier nach aktuellem Forschungsstand einen hohen Eignungsgrad für ein Umsetzungsprojekt aufweist.

Keywords:
Anergienetz, Abwärmenutzung, Wärmespeicher, Wärmepumpen


Electronic version of the publication:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_291447.pdf



Related Projects:
Project Head Karl Ponweiser:
SANBA


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.