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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

N. Haumer:
"Fehlspezifizierungsgleichgewichte und Geldpolitik mit positiver Trendinflation";
Betreuer/in(nen): E. Gasteiger; Institut für Stochastik und Wirtschaftsmathematik, FB Ökonomie, 2020; Abschlussprüfung: 25.03.2020.



Kurzfassung deutsch:
Veränderungen von makroökonomischen Größen wie der Inflationsrate oder der Beschäftigung haben einen Effekt auf die Haushaltsausgaben und sind deshalb nicht nur für Firmen sondern auch für die Bevölkerung eines Staates wichtig. Im folgenden Paper werden zwei übliche Annahmen von monetären Modellen gelockert. Erstens werden homogene Erwartungen durch heterogene ersetzt und zweitens werden im Neukeynesianischen Modell auch positive Trendinflationsraten betrachtet. Die wesentliche Frage ist, welche Auswirkungen Veränderungen der Inflationsrate auf die Art und Form von Gleichgewichten haben. Gemäß Branch und Evans (2011) wird ein Neukeynesianisches Modell mit heterogenen Erwartungen, aber einer modifiziert Phillipskurve mit positiver Trendinflation erforscht. Entsprechend angepasste Propositionen können auch für das Modell mit positiver Trendinflation formuliert werden, wobei ein neues Gleichgewichtskonzept, nämlich das von falsch spezifizierten Gleichgewichten, betrachtet wird. Es stellt sich heraus, dass Parametrisierungen die unter null Prozent Inflationsrate noch zu eindeutigen Gleichgewichten führten, mit steigender Inflationsrate zu multiplen Gleichgewichten führen und dass auf der anderen Seite intrinsische Heterogenität seltener auftritt. Es wurde in den letzten Jahren und wird immer noch sehr viel über eine mögliche Erhöhung des Inflationszieles der Zentralbanken diskutiert. Es zeigt sich jedoch, dass in dem hier betrachteten Setup mit steigender Inflationsrate der Versuch der Zentralbanken ein eindeutiges Gleichgewicht zu erreichen, zwangsweise zu einem Trade-off zwischen Output- und Inflationsvolatilität führt. Wobei ein höheres Inflationsziel automatisch mit höheren Volatilitäten verbunden ist.

Kurzfassung englisch:
Changes in macroeconomic variables such as the inflation rate or employment have an impact on household expenditures and are therefore not only for companies important but also for the population of a state. In the following paper two common assumptions of monetary models are relaxed. First, homogeneous expectations are replaced by heterogeneous ones and second, the New Keynesian model also considers positive trend inflation rates. The key question is how changes in the inflation rate affect the nature and form of equilibria. According to Branch and Evans (2011) a New Keynesian model with heterogeneous expectations but a modified Phillips curve with positive trend inflation is investigated. Appropriately modified propositions can also be formulated for the model with positive trend inflation, where a new equilibrium concept is considered, namely that of Misspecification Equilibria. It turns out that parametrizations that lead to unique equilibria under zero percent inflation rate lead to multiple equilibria with rising inflation and that, on the other hand, Intrinsic Heterogeneity occurs less frequently. In recent years there has been and still is a great discussion about a possible increase in the central banks' inflation target. However, it can be shown that in the setting of rising inflation rates, the central banks' attempt to achieve a unique equilibrium inevitably leads to a trade-off between output and inflation volatility. A higher inflation target is automatically associated with higher volatility.

Schlagworte:
Inflationsziel / Geldpolitik / heterogene Erwartungen / Trendinflation

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.