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Talks and Poster Presentations (without Proceedings-Entry):

U. Pont:
"Gebäudebestand und Energieeffizienz";
Talk: Studientage historisch Smart, Wien, Österreich (Online) (invited); 2021-02-11 - 2021-02-12.



English abstract:
(no english abstract):
Um die ambitionierten Klimaziele im Gebäudebereich aus den allbekannten Erfordernissen zur Verringerung der klimaschädlichen Abgase sowie zur Verringerung des Energiebedarfs zu erreichen, ist ein reines Fokussieren auf neue Gebäude nicht hinreichend. Dies ist bedingt durch die sehr niedrige Neubaurate, die um den 1% Wert schwankt (demzufolge würde ein "komplettes" Auswechseln des Gebäudebestandes ein Jahrhundert dauern). Auch baukulturelle Gründe sprechen stark gegen eine solche, alleinige Fokussierung auf energieeffiziente Neubauten. Abriss und Neubau, insbesondere des historisch bedeutsamen Bestands, ist weder aus der baukulturellen Perspektive, noch aus einer Lebenszyklus-Sichtweise sinnvoll und akzeptabel. Zwar weisen viele Bestandsbauwerke bei weitem höhere rechnerische Energieverbräuche auf, als Neubauten, man sollte in diesem Kontext aber nicht vergessen, dass die lange Lebensdauer von altem Gebäudebestand insgesamt zu einem sehr geringen ökologischen Fußabdruck führt, sowie durch baukulturell geeignete Sanierungsmaßnahmen die Performance von Bestandsgebäuden auf ein sehr gutes Niveau gebracht werden kann.
In diesem Kontext will der Vortrag zum Einen einen Denkanstoß mittels Überblick über einige Sichtweisen und Datenquellen hinsichtlich Gebäudebestand und Energieeffizienz liefern, zum anderen sollen einige konkrete Forschungsbemühungen vorgestellt werden, die mit dem Gebäudebestand und dessen baukulturell sinnhaften Sanierung zu tun haben: Anhand des Forschungsprojektes EDEN wird gezeigt, dass nicht unbedingt das was am Energieausweis draufsteht mit dem jeweils beschriebenen Bauwerk und dessen Performance zu tun hat; in den Projekten VAMOS und AGELFA wurden Technologien untersucht, die für die Bestandssanierung von Nutzen sein können (Kastenfenster die mit Vakuumglas ertüchtigt werden, Hochwärmedämmende Aerogelputze), in E-PROFIL wurde unter anderen die Frage adressiert, welcher Gebäudebestand mit beschränkten finanziellen, öffentlichen Fördermitteln einer Sanierung vorrangig zuzuführen ist und in SPIDER wird in die Zukunft gedacht, wo autonome, spinnenartige Roboter selbstständig an Fassadensanierungen werken.

German abstract:
Um die ambitionierten Klimaziele im Gebäudebereich aus den allbekannten Erfordernissen zur Verringerung der klimaschädlichen Abgase sowie zur Verringerung des Energiebedarfs zu erreichen, ist ein reines Fokussieren auf neue Gebäude nicht hinreichend. Dies ist bedingt durch die sehr niedrige Neubaurate, die um den 1% Wert schwankt (demzufolge würde ein "komplettes" Auswechseln des Gebäudebestandes ein Jahrhundert dauern). Auch baukulturelle Gründe sprechen stark gegen eine solche, alleinige Fokussierung auf energieeffiziente Neubauten. Abriss und Neubau, insbesondere des historisch bedeutsamen Bestands, ist weder aus der baukulturellen Perspektive, noch aus einer Lebenszyklus-Sichtweise sinnvoll und akzeptabel. Zwar weisen viele Bestandsbauwerke bei weitem höhere rechnerische Energieverbräuche auf, als Neubauten, man sollte in diesem Kontext aber nicht vergessen, dass die lange Lebensdauer von altem Gebäudebestand insgesamt zu einem sehr geringen ökologischen Fußabdruck führt, sowie durch baukulturell geeignete Sanierungsmaßnahmen die Performance von Bestandsgebäuden auf ein sehr gutes Niveau gebracht werden kann.
In diesem Kontext will der Vortrag zum Einen einen Denkanstoß mittels Überblick über einige Sichtweisen und Datenquellen hinsichtlich Gebäudebestand und Energieeffizienz liefern, zum anderen sollen einige konkrete Forschungsbemühungen vorgestellt werden, die mit dem Gebäudebestand und dessen baukulturell sinnhaften Sanierung zu tun haben: Anhand des Forschungsprojektes EDEN wird gezeigt, dass nicht unbedingt das was am Energieausweis draufsteht mit dem jeweils beschriebenen Bauwerk und dessen Performance zu tun hat; in den Projekten VAMOS und AGELFA wurden Technologien untersucht, die für die Bestandssanierung von Nutzen sein können (Kastenfenster die mit Vakuumglas ertüchtigt werden, Hochwärmedämmende Aerogelputze), in E-PROFIL wurde unter anderen die Frage adressiert, welcher Gebäudebestand mit beschränkten finanziellen, öffentlichen Fördermitteln einer Sanierung vorrangig zuzuführen ist und in SPIDER wird in die Zukunft gedacht, wo autonome, spinnenartige Roboter selbstständig an Fassadensanierungen werken.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.