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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

Ka Leeb:
"Shared Mobility im Wohnbau- Wie viel Angebot ist notwendig? Angebotsabschätzung von Shared Mobility und Dimensionierung von Car Sharing";
Betreuer/in(nen): M. Berger; Institut für Raumplanung, 2021.



Kurzfassung deutsch:
Das Mobilitätssystem nachhaltiger zu gestalten und das Mobilitätsverhalten von Personen zu ändern, ist eines der schwierigsten Aufgaben unserer Zeit. Da 80% der Wege am Wohnort beginnen oder enden, liegt es nahe, die Systeme Mobilität und Wohnen kombiniert zu betrachten. Um eine nachhaltige Mobilität, sprich eine Mobilität abseits vom privaten PKW zu fördern, müssen Alternativen und Angebote geschaffen werden, welche die Mobilitätsbedürfnisse ohne große Einschränkungen weiterhin ermöglichen. Neben dem Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, der Schaffung von Rad Infrastruktur und anderen Bausteinen von Mobilitätskonzepten, können auch Sharing Angebote, vor allem Car Sharing einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltigen Mobilitätsverhalten, abseits des privaten PKW, leisten. Durch die Analyse von Wohnbauprojekten in Österreich, Deutschland und der Schweiz, welche ihren BewohnerInnen ein besonderes Mobilitätsangebot bereitstellen, sollen wichtige Einflussfaktoren und Parameter bei der Etablierung eines Shared Mobility Angebotes bestimmt und identifiziert werden. Einflussgrößen und Zusammenhänge, welche für ein Angebot und dessen Qualität relevant sind, sollen durch Auswertungen der Fallbeispiele analysiert werden. Es zeigte sich, dass Car Sharing bereits ein gut etabliertes Angebot darstellt, jedoch andere Sharing Angebote, wie Bike- und Lastenrad Sharing nur sehr punktuell zum Einsatz kommen. Anhand der Fallstudienanalyse konnten erste Tendenzen und Zusammenhänge zwischen dem Car Sharing Angebot und den strukturellen Gegebenheiten vor Ort aufgezeigt und analysiert werden. Da weder viele Erfahrungen mit Bike- und Lastenradsharing im Wohnbau vorhanden sind, noch Kennzahlen und Zusammenhänge durch die Fallstudienanalyse abgeleitet werden können, wurde im zweiten Teil dieser Arbeit vor allem auf Car Sharing fokussiert. Speziell in einem kleinräumigen räumlichen Kontext, wie einer Wohnhausanlage oder einem Quartier funktionieren stationsgebundene Car Sharing Systeme sehr gut, da durch die räumliche Nähe die Organisation und eine unkomplizierte Nutzung ermöglicht wird. Um jedoch tatsächlich ein gut funktionierendes System anbieten zu können, müssen auch alle Wege, welche mit dem Sharing Fahrzeug zurückgelegt werden wollen, abgedeckt werden können und die Nachfrage mit dem Angebot abgestimmt werden. Dazu ist die Flottengröße und die Dimensionierung des Sharing Systems wesentlich.Drei mögliche Varianten von Berechnungsansätzen werde in dieser Arbeit vorgestellt, verglichen und bewertet. Jener Ansatz, welcher die potenzielle Nachfrage am genauesten abschätzt und die Qualitätsmerkmale eines Verkehrsnachfragemodells am ehesten abdeckt, wird detailliert vorgestellt und beschrieben. Der in dieser Arbeit vorgestellte Berechnungsansatz zu Dimensionierung von Car Sharing Angeboten im Wohnbau, ermittelt ausgehend von den Haushalten, ihrer Sharing Affinität, ihrer Wege, ihrer Lage und ihre Fortbewegungsmuster die potenziellen Car Sharing Wege. Durch die Verteilung dieser Wege auf typische Tagesganglinien von Wohngebieten können dann die benötigten Fahrzeuge abgeleitet werden.

Kurzfassung englisch:
Making the mobility system more sustainable and changing people's mobility behaviour is one of the most difficult tasks of our time. Since 80% of journeys begin or end at the place of residence, it is obvious to consider the mobility and housing systems in combination. However, in order to promote sustainable mobility, i.e. mobility apart from the private car, alternatives and other offers must be created that continue to make mobility needs possible without major restrictions. In addition to the expansion of public transport, the creation of bicycle infrastructure and other components of mobility concepts, sharing offers, especially car sharing, can make a significant contribution to sustainable mobility behaviour away from the private car.By analysing housing projects in Austria, Germany and Switzerland, which provide their residents a special mobility offer, important influencing factors and parameters for the establishment of a shared mobility offer are to be determined and identified. Variables and correlations that are relevant for a shared mobility service and its quality will be analysed by evaluating the case studies. It was found that car sharing is already a well-established transport service, but other sharing offers, such as bike and cargo bike sharing, are only used very sporadically. Based on the case study analysis, first tendencies and correlations between the car sharing offer and the structural conditions on site could be shown and analysed. Since there is neither much experience with bike and cargo bike sharing in housing, nor can key figures and correlations be derived from the case study analysis, the second part of this work focused primarily on car sharing. Especially in a small-scale spatial context, such as a housing complex or a neighbourhood, station-based car sharing systems function very well, as the spatial proximity enables organisation and uncomplicated use. However, in order to actually be able to offer a well-functioning system the demand of car sharing must be matched with the supply. Therefore, the size of the fleet and the dimensioning of the sharing system is essential.Three possible variants of calculation approaches are presented, compared and evaluated in this paper. The approach that estimates the potential demand most accurately and covers the quality characteristics of a transport demand model most closely is presented and described in detail. The calculation approach presented in this paper for dimensioning car sharing offers in housing determines the potential car sharing trips based on the households, their sharing affinity, their trips, their location and their travel patterns. By distributing these routes over typical daily traffic curves of residential areas, the required vehicles can then be derived.

Schlagworte:
Shared Mobility; Car Sharing; Bike Sharing; Lastenrad Sharing; Angebotsabschätzung; Dimensionierung; Mobilität und Wohnen


"Offizielle" elektronische Version der Publikation (entsprechend ihrem Digital Object Identifier - DOI)
http://dx.doi.org/10.34726/hss.2021.91188


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.