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Diploma and Master Theses (authored and supervised):

L. Sanders:
"Virtuelle Rekonstruktion des Vivariums im Wiener Prater";
Supervisor: B. Martens; Architektur und Entwerfen, 2021; final examination: 2021-11-30.



English abstract:
The subject of this diploma thesis is the virtual reconstruction of a historical building which initially was built in 1873 as a public aquarium on the occasion of the Vienna World´s Fair - Wiener Weltausstellung - on the grounds of the public amusement and recreation park known as the Prater.
As a privately financed and profit-oriented project the Aquarium was placed outside the exhibition site in the immediate vicinity of the newly regulated Volksprater on the Hauptallee and operated independently of the main exposition. The initial interest of the Viennese public in the diverse stock of freshwater and saltwater fish presented here was short-lived and relatively soon led to the liquidation of the founding company. After adaptation of the building and expansion of the exhibition holdings to include various land animals and bird species, the facility was reopened in 1888 under the new name Vivarium. However, this undertaking was not successful in the long term and after several changes of ownership, public operations were finally closed in 1902. Succinctly the building was acquired by three scientists of Jewish descent and transformed into the biological experiment station - Biologische Versuchsanstalt (BVA) - a scientific institution with a unique technical and methodological research approach. In its time, the institution was considered to be a pioneering institute in its research field, exemplary in its modern equipment. During its short existence the BVA produced numerous ground-breaking scientific contributions before its spiritual and physical substance was extinguished by the Nazi regime and the subsequent destruction of the building by a devastating fire in April 1945.
Only a few traces of the former Vivarium have survived time in the form of old photographs and postcards and some historical floor plans. The objective of this diploma thesis was to combine this documentation in a virtual building model, giving deeper insights into the premises of the formerly world renown institution. The textual part of this work gives an overview of the historical, local and programmatic context of the building and documents the reconstruction process with regards to its technical and methodological approach. The result of the virtual reconstruction in the form of a digital three-dimensional model is presented in the second part of this paper using rendered images accompanied by explanatory documentation.

German abstract:
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der virtuellen Rekonstruktion des ehemals im Wiener Prater verorteten Bauwerks, welches als ein öffentliches Schauaquarium anlässlich der Weltausstellung im Jahr 1873 erbaut wurde. Als privat finanziertes und gewinnorientiertes Projekt, wurde das Aquarium außerhalb des Ausstellungsgeländes in unmittelbare Nähe zum neu regulierten Volkspraters am Rande der Hauptallee platziert und unabhängig von der Ausstellung betrieben. Das anfängliche Interesse des Wiener Publikums am hier präsentierten vielfältigen Bestand an Süß- und Salzwasserfischen war jedoch von kurzer Dauer und führte relativ bald zur Auflösung der Gründergesellschaft und dem Verkauf der Einrichtung. Nach Adaptierungsarbeiten und Erweiterung des Ausstellungsbestandes um diverse Landtier- und Vogelarten, wurde die Anlage im Jahr 1888 unter dem neuen Namen Vivarium wiedereröffnet. Jedoch auch dieses Unterfangen konnte keinen langfristigen Erfolg verzeich- nen und nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde der öffentliche Betrieb im Jahr 1902 schließlich eingestellt. Das Gebäude wurde danach durch drei Wissenschaftler jüdischer Abstammung erworben und in eine, in seinem technischen und methodischen Forschungsansatz einzigartige, experimentelle Institution unter dem Namen Biologische Versuchsanstalt (BVA) umgewandelt. Die Einrichtung galt zu ihrer Zeit als eine auf dem eigenen Forschungsgebiet vorreitende und in seiner Ausstattung vorbildliche moderne Anstalt, die in ihrer kurzen Bestandsdauer zahlreiche bahnbrechende wissenschaftliche Beiträge hervorbrachte, bevor ihre geistige und physische Substanz durch die Vertreibungen durch das NS-Regime und durch die anschließende physische Zerstörung der Anlage infolge eines verheerenden Brandes im April 1945 endgültig aufgelöst wurde. Vom Gebäude des ehemaligen Vivariums selbst sind nur wenige Spuren in Form von Fotoaufnahmen, Ansichtskarten unterschiedlicher Datierung und einige Plandokumenten erhalten geblieben. Die vorlie- gende Diplomarbeit stellte sich die Aufgabe diesen Dokumentationsbestand in einem virtuellen Modell des Bauwerks zu vereinen und einen tieferen Einblick in die Räumlichkeiten der vormals weltberühmten Institution zu geben. Der textliche Teil der Arbeit gibt einen Überblick über den historischen, örtlichen und programmatischen Kontext des Bauwerks und dokumentiert den Rekonstruktionsprozess hinsichtlich der technischen und methodischen Vorgehensweise. Das Ergebnis der virtuellen Rekonstruktion in Form eines digitalen 3D-Modells wird anhand von gerenderten Bildern und der erläuternden Dokumentation im zweiten Teil dieser Abhandlung präsentiert.


Electronic version of the publication:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_299084.pdf


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.