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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

M. Garzon-Lapierre:
"Blocksanierung Neu. Entwicklungen und Perspektiven eines Instruments der sanften Stadterneuerung in Wien";
Betreuer/in(nen): A. Psenner; Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, 2020; Abschlussprüfung: 21.10.2020.



Kurzfassung deutsch:
Mit den Strategien der sanften Stadterneuerung wurde Wien international zum Vorbild für den Umgang mit der gründerzeitlichen Bestandsstadt. Die Blocksanierung ist eines der Förderinstrumente, mit denen Anreize für Besitzerinnen geschaffen werden, unter gewissen Gesichtspunkten Sanierungen anzustoßen und so das Stadtbild und die Wohnqualität stetig zu verbessern ohne dabei auf große invasive Konzepte der Flächensanierung oder Enteignungen zurückgreifen zu müssen. Diese Form des sanften Umgangs mit dem großteils gründerzeitlichen Bestand entstand als Antwort auf eine Zeit in der die zwischen 1848 und 1918 entstandene Mietskasernenstadt hauptsächlich als Belastung empfunden wurde. Die Strategien der Nachkriegszeit bestanden darin Wohnraum am Stadtrand nach der funktionstrennenden Ideologie der Moderne anzuordnen und diesen in großen Siedlungen unterzubringen. Seit Mitte der 1970er Jahre und der darauffolgenden Einführung des ersten Stadtentwicklungsplans 1984, der seit damals weiterentwickelt wird, ist eine Hinwendung zur dicht verbauten Stadt zu beobachten. Nutzungsmischung und Urbanität stehen seither im Vordergrund des stadtplanerischen Denkens. Die damals entwickelten Strategien lieferten Antworten auf Probleme einer Stadt, die sich einem riesigen Anteil an schlecht ausgestatteten Klein- und Kleinstwohnungen gegenüber sah und dafür eine Handhabe brauchte. Nachdem mit Hilfe dieser Instrumente in den letzten 30 Jahren eine starke Reduktion der Substandardwohnungen erreicht werden konnte sowie eine gesamtgesellschaftliche Wertschätzungssteigerung gegenüber der Gründerzeitstadt zu beobachten ist, war die Ausgangsfrage für die vorliegende Untersuchung ob die Blocksanierung als Instrument der sanften Stadterneuerung an diese veränderten Grundparameter angepasst werden muss, um weiterhin nachhaltige Veränderung im Stadtgefüge zu erzeugen. Die Untersuchungsfelder bilden einerseits die Stadtentwicklungsgeschichte sowohl in baugeschichtlicher als auch in politischer Hinsicht, die aktuellen Instrumentarien der geförderten Wohnhaussanierung des wohnfonds_wien, in dessen koordinierender Hand sich die Blocksanierung befindet, sowie die zugrundeliegende These, wonach sich die Erneuerungsgebiete innerhalb der Stadt in den kommenden Jahren stärker in Richtung der gemischten Gebiete von Gründerzeit und Nachkriegsmoderne verlagern werden und somit eine Adaptierung des liegenschaftsübergreifenden Sanierungsmodells notwendig wird.

Kurzfassung englisch:
With the strategies of gentle urban renewal, Vienna became an international model for dealing with the existing city of the Gründerzeit period. The block redevelopment is one of the funding instruments used to create incentives for owners to initiate redevelopments under certain aspects and thus continuously improve the cityscape and the quality of living without having to resort to large-scale invasive concepts of land redevelopment or expropriation. This form of gentle handling of the largely Gründerzeit-era stock was created in response to a time when the tenement barracks city, which was built between 1848 and 1918, was mainly perceived as a burden. The strategies of the post-war period consisted of arranging living space on the outskirts of the city according to the function-separating ideology of modernity and accommodating it in large housing estates. Since the mid-1970s, and the introduction of the first urban development plan in 1984, which has been further developed since then, a turn towards the densely built-up city can be observed. Mixed use and urbanity have been at the forefront of urban planning thinking ever since.These strategies developed at that time provided answers to the problems of a city that was faced with a huge proportion of poorly equipped small and micro-apartments and needed a handle to deal with them. Since with the help of these instruments a strong reduction of substandard housing has been achieved in the last 30 years and an increase in the appreciation of the city as a whole in comparison to the Gründerzeit style city can be observed, the initial question for the present study was whether block renewal as an instrument of gentle urban renewal had to be adapted to these changed basic parameters in order to continue to generate sustainable change in the urban fabric. The fields of investigation are on the one hand the history of urban development both in terms of building history and politics, the current instruments of subsidized housing redevelopment of the wohnfonds_wien, in whose coordinating hand the block redevelopment is located, as well as the underlying thesis according to which the renewal areas within the city will shift more strongly towards the mixed areas of Gründerzeit and post-war modernism in the coming years, thus making a fundamental adaptation of the redevelopment model across properties necessary.

Schlagworte:
Blocksanierung; sanfte Stadterneuerung; wohnfonds_wien; Sanierungsförderung


"Offizielle" elektronische Version der Publikation (entsprechend ihrem Digital Object Identifier - DOI)
http://dx.doi.org/10.34726/hss.2020.76540

Elektronische Version der Publikation:
https://repositum.tuwien.at/handle/20.500.12708/15993


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.