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Zeitschriftenartikel:

N. Bergmann, J.L. Meissner, E. Haselsteiner, N. Pretterhofer:
"Sichtbar ist, was gesehen werden soll: Versteckte technologische Arbeit im stationären Einzelhandel";
SWS-Rundschau, 61 (2021), 4; S. 391 - 411.



Kurzfassung deutsch:
Viele weiblich dominierte Dienstleistungssparten werden im Gegensatz zu männlich konnotierten Berufsfeldern nicht als »technische« Arbeitsfelder gesehen. Dieser Artikel zeichnet jedoch ein gänzlich anderes Bild von der Arbeitsrealität der Mitarbeiter*innen im stationären Einzelhandel (eines jener unterbewerteten, schlecht entlohnten frauendominierten Arbeitsfelder) und auch davon, inwiefern deren Tätigkeiten stark von der Digitalisierung betroffen sind. Das zugrunde liegende feministisch-motivierte Forschungsprojekt widmete sich gezielt der Sichtbarmachung »versteckter« technologischer Arbeit. Beruhend auf dem erhobenen empirischen Datenmaterial zeigt eine Analyse eine Reihe eingesetzter (aber oft versteckter) technologischer Arbeitsmittel. die von den Mitarbeiter*innen aufgewandten Kompetenzen sowie das Ausmaß von (oft unsichtbarer) technologischer Arbeit in dieser Branche auf. Durch das Benennen von drei Versteckmechanismen und ein darauf basierendes Resümee hinsichtlich Interventionsmöglichkeiten versucht dieser Artikel, einen untypischen Beitrag zur Digitalisierungsdebatte zu leisten, der sich dringend notwendiger Gleichstellungsfragen annimmt.

Kurzfassung englisch:
Several female-dominated service professions are seen to be less »technical« when being compared to traditionally male occupations. This article tells a different story about the professional routines of service workers in the retail sector (one example for undervalued, low-wage female-dominated occupations), as this demonstrates the significant ways in which digitization has transformed their work practices as well. The presented study was motivated by the feminist aim to uncover their »hidden« technological labour. Indeed, an analysis of the gathered empirical data highlights a vast range of (often hidden) high-tech working tools, the (often underrated) technical competences that workers need to employ, as well as the substantial extent of (often invisible) technological work in this sector. Based on these findings, the article carves out three »hiding mechanisms« and discusses potentials for intervention to enhance the status of female-dominated service professions. It thereby offers an untypical contribution to the debate around the digital transformation of work, in that it addresses pressing questions of equity.

Schlagworte:
digital transformation, female-dominated professions, gender equity, stationary retail, technological labour, invisible work


Zugeordnete Projekte:
Projektleitung Geraldine Fitzpatrick:
AK-DL4.0


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.