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H. Schauer:
"Von Spaziergängen, Raumsequenzen und der Stadtautobahn.";
Supervisor: I. Manka; Institut für Kunst und Gestaltung, 2020.

As cities grow, transport infrastructures formerly located on the outskirts become central urban transit areas. The urban motorway and surrounding city are in a conflicted relationa coexistence with little exchange. The image of the motorway is that of a high-speed structure, a caesura in the urban fabric, a contradiction to its surrounding. The research field is the heterogeneous urban structure along the A23 motorway, planned as southeast tangential motorway in Vienna. Due to urban growth and urban development, the A23 is now situated in an increasingly urbanised context and has long ceased to be a tangent. The A23 has become an urban motorway and is therefore in many areas interwoven with the city structure, but at the same time structurally separated. The work draws a section of the city along this formative urban transport axis through seven districts of Vienna. The motorway traverses areas characterised by rapid transformationby now four underground lines cross. At three underground stations, located right at motorway exits, multimodal nodes have evolved. The motorway crosses the Danube as well as the Prater and along allotment gardens, residential areas of the 1920s, commercial zones, office towers, social housing, stadiums and urban development areas meet. With each exit, it links urban areas that are seldom set in relation to each other. At the same time, repetitive structural and functional patterns and themes are evident along the spaces. The dramaturgy of the spaces below/above/beside the A23 is by no means linear. But what spaces and places are there? Which spatial typologies can be found? How are they perceived? Every day, 186,000 vehicles cross the city via the A23 at high speed and without any noteworthy relation to the city. Based on the strollology of Annemarie Burckhardt and Lucius Burckhardt, urban areas around this axis are explored through multiple strolls, which are an interaction with the spaces. In seven chapters, unnoticed phenomena, invisible potentials, extraordinary and ordinary places are captured through texts and photographs. The superimposition and contextualizing draws thematic, spatial and temporal sequences. Through performative interventions, taking up site-specific themes, the focus lies on unusual and neglected places. Temporary, a reinterpretation takes place through one's own actionsa new perception is proposed. The present work is a contribution to the discourse of urban development in Vienna. Spatial typologies along the A23 are explored, characteristics of unnoticed spaces are documented, unfamiliar perspectives are indicated. A shift in perception for the apparent situation is instigated.

Wenn Städte wachsen, werden ehemals am Rand der Stadt situierte Verkehrsinfrastrukturen zu zentralen städtischen Transiträumen. Stadt und Autobahn ein konfliktbehaftetes Verhältnis, eine Koexistenz mit geringem Austausch. Das Bild der Autobahn ist das einer Struktur für hohe Geschwindigkeit. Sie ist eine Zäsur im Stadtgefüge und steht im Kontrast zu ihrer Umgebung. Forschungsfeld sind die heterogenen Stadtstrukturen entlang der Autobahn A23, der Südosttangente in Wien. Durch anhaltendes Stadtwachstum und Stadtentwicklung rückt die Südosttangente in einen zunehmend urbaneren Kontext und ist längst keine Tangente mehr. Die A23 wurde zur Stadtautobahn und ist in vielen Bereichen eng mit der Stadtstruktur verwoben, aber gleichzeitig auch stark getrennt. Die Arbeit zeichnet einen Stadtschnitt durch sieben Wiener Gemeindebezirke entlang dieser städtebaulich prägenden Verkehrsachse. Die Autobahn verläuft in einer durch schnelle Transformation geprägten Zone mittlerweile queren sie vier U-Bahn-Linien. An drei U-Bahn-Stationen, die direkt an Auf- und Abfahrten liegen, haben sich multimodale Knotenpunkte entwickelt. Entlang finden sich Kleingärten, 1920er Jahre Siedlungen, Gewerbezonen, Bürotürme, Gemeindebauten, Stadien und Stadtentwicklungsgebiete. Sie quert die Donau und den Prater und verknüpft mit jeder Abfahrt städtische Gebiete, die sonst selten in Bezug zueinander gesetzt werden. Gleichzeitig zeigen sich an den Räumen entlang strukturelle und funktionale Muster und Themen, die sich fortlaufend wiederholen. Die Dramaturgie der Räume unter/über/neben der A23 ist keineswegs eine gerichtete. Doch was genau sind das für Räume und Orte? Welche Raumtypologien lassen sich aufdecken? Wie werden diese wahrgenommen? Ohne direkten Bezug zur Stadt queren täglich 186 000 Fahrzeuge diese über die A23, planfrei und mit hoher Geschwindigkeit. Angelehnt an die Spaziergangswissenschaften von Annemarie Burckhardt und Lucius Burckhardt werden die Stadträume über Spaziergänge über das Teilnehmen am Raum erforscht. In sieben Kapiteln werden die unbeachteten Phänomene, unsichtbaren Potentiale, außergewöhnlichen und gewöhnlichen Orte über Texte und Fotografien erfasst. Das Überlagern und Kontextualisieren zeichnet thematische, räumliche sowie zeitliche Sequenzen. Durch performative Interventionen, die ortsspezifische Themen aufgreifen, wird auf unerforschte Orte fokussiert. Temporär findet durch das eigene Handeln eine Uminterpretation statt eine neue Raumwahrnehmung wird angeregt. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zum Diskurs der Stadtentwicklung in Wien Raumtypologien entlang der Stadtautobahn A23 werden untersucht, Charakteristika nicht beachteter Räume dokumentiert, ungewohnte Perspektiven aufgezeigt. Für das Vorhandene wird eine veränderte Wahrnehmung angestiftet.

Peripherie / Wahrnehmung / Autobahn / Spaziergangswissenschaften / Stadtstruktur / Intervention