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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

J. Pfleger:
"Walk Vienna. Spazierend auf den Spuren von Wien 1[0] : eine Stadtlektüre: Gegenüberstellung der durchwanderten urbanen Räume";
Betreuer/in(nen): I. Manka; Institut für Kunst und Gestaltung, 2020.



Kurzfassung deutsch:
Die folgende Arbeit behandelt das Spazierengehen als Methodik einer gezielten Wahrnehmung der Stadt unter Miteinbezug des Genussempfindens. Diese drei Bausteine - der bewusste Spaziergang, die durchwanderte Stadtstruktur, das Genusserleben zu Fuß - stehen dabei in einer ständigen Wechselwirkung zueinander, wobei verschiedene Einflussfaktoren Auswirkung auf das Spaziergangserlebnis in urbanen Räumen haben.Durch eine bewusste Wahrnehmung entlang des Weges wird das bloße Sehen vom kritischen Betrachten abgelöst. Als ästhetische Praxis bietet das Gehen ein breit gefächertes Repertoire an Eindrucksmöglichkeiten um einen differenzierten Blick auf das Stadtgefüge zu gewähren, mögliche Potenziale darin zu entdecken, wie auch Kritik an der bebauten Landschaft zu üben.Die vorliegende Arbeit untersucht nun diese Wechselwirkung anhand von zwei konträren Stadtgebieten Wiens. Im Fokus steht der Vergleich zwischen dem Spazieren im historisch verdichteten ersten Wiener Gemeindebezirk und dem Spazieren im wachsenden Wien, dem modernen Entwicklungsgebiet rund um den neuen Hauptbahnhof, sowie dem angrenzenden Gründerzeitviertel im zehnten Bezirk.Aufbauend auf selbst durchgeführte Spaziergänge in beiden Untersuchungsgebieten tätigt eine Gruppe, bestehend aus 33 Personen, ebenfalls in beiden Bezirken Spaziergänge. Jede Person erhält eine Spaziergangsunterlage, die Aufgabenstellung, Stadtplan und einen Fragenkatalog umfasst. Die so generierte Information über die durchwanderten Stadtstrukturen werden anhand der vier Schwächen des Fußgeherverkehrs laut Hermann Knoflacher, im Hinblick auf ein genussvolles Erleben zu Fuß, ausgewertet. Dadurch werden Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede, den öffentlichen Raum betreffend, aufgedeckt.Auf diese Weise wird in 3 Akten - dem Spurensuchen, dem Spurenlegen und dem Spurenlesen - der Versuch gestartet, ein Landschaftsbild zu kreieren, indem Fragen nach Qualitäten der durchwanderten öffentlichen Stadträume nachgegangen wird. Was sind ausschlaggebende Faktoren für einen genussvollen Spaziergang? Was sind subjektive Motive bei der Wegeführung und -gestaltung eines Spaziergangs in Bezug auf die Stadtraumwahrnehmung?Im Rahmen dieser qualitativen Studie zeigt sich, dass der erste Bezirk bezüglich positver Einflussfaktoren in allen Kategorien an erster Stelle steht. Gleichzeitig wird jedoch auch deutlich, dass das derzeitige Entwicklungsgebiet eine wertvolle Aufwertung für ein genussvolles Spaziergangserlebnis im Untersuchungsgebiet des zehnten Bezirks darstellt.[Raus] Auf die Plätze - fertig - los[gehen]...

Kurzfassung englisch:
This thesis examines strolling or walking as a method of consciously perceiving the urban space while taking into account various factors influencing the enjoyment gained from a city-walk experience.By being consciously aware of the wide range of impressions offered throughout the traversed space, mere vision turns into a tool to critically analyze ones surroundings. Thus, walking can be viewed as an aesthetic practice providing a differentiated view of the urban fabric, its shapes and structures and may aid in identifying hidden potentials.The presented work examines the interplay between these three aspects - the concscious walk itself, the walking area and a the enjoyment factor - based on the example of two contrary urban areas of Vienna. The first district as historical city center is compared to the currently developing area surrounding the modern main railway station and the adjacent Wilhelminian style structures in the tenth district.After thoroughly exploring the two urban spaces of interest in a strolling manner myself, a group of 33 people then was instructed to walk on self-guided tours within the predefined walking-area in both districts. Each person was given a leaflet including information about the purpose of the study, detailed instructions about the task, a map to retrace the individual walking routes as well as a questionnaire about the walking experiance. Based on the four weaknesses of foot traffic, established by Hermann Knoflacher, the gathered information was evaluated by the level of enjoyment experienced during city-strolls. The questionnaires were then used to identify similarities and differences between the examined public spaces.Furthermore, the questionnaires are analyzed to identify the strenghts and weaknesses of both urban spaces. What are the determining factors for an enjoyable walk? What are subjective motives for guiding and designing a walk in relation to the perception of urban space?The result of this qualitive study shows, that the historically densified first district surpasses the tenth district in all categories regarding the factors positively influencing strolls through the urban space. At the same time, the developing area around the main railway station is found to bear the potential of providing space for a pleasurable walking experience and is commonly viewed as a valuable upgrade to the tenth district.ready - steady - stroll...

Schlagworte:
Stadt; gehen | spazieren | Spaziergang; Stadtspaziergang; bewusste Wahrnehmung; Wien; Spur; 1. Bezirk | Innere Stadt; 10. Bezirk | Favoriten

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.