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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

J. Bondy:
"Grenzen - Trennung und Zusammenleben in Nikosia, Zypern";
Betreuer/in(nen): A. Psenner; Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, 2022; Abschlussprüfung: 18.01.2022.



Kurzfassung deutsch:
Der Begriff Grenze ist im deutschen Sprachgebrauch in der Regel negativ konnotiert. Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Grenze als städte-bauliches Phänomen, das auch positive Auswirkungen auf das Zusammenleben diverser Menschengruppen haben kann. Als Untersuchungsgebiet wurde Nikosia, die Hauptstadt von Zypern gewählt. Zufolge interkommunaler Konflikte wurde die Stadt durch eine von den Vereinigten Nationen kontrollierte Pufferzone getrennt. Die 180 km lange Waffenstillstandszone teilt die gesamte Insel. Nikosias Altstadt wurde in ein menschenloses Niemandsland verwandelt. Die städtischen Funktionen und Gegebenheiten mussten neu bestimmt werden, die Menschen mussten sich anpassen.In dieser Diplomarbeit wird die Entstehung des Konfliktes auf Zypern rekonstruiert, vor allem durch das Studium von zeitgenössischen Zeitungen und historischen Quellen. Da es sich um ein andauerndes Konflikt handelt, wurde eine besondere Gewichtung der Schilderung der turbulenten Ereignisse der gegenwärtigen Verhandlungen gegeben.Um zu verdeutlichen, wie sich die Barriere der Pufferzone in Nikosias Altstadt manifestiert wurde eine Fotoreportage erstellt, die dem Leser die Pufferzone und ihre unmittelbare Umgebung näher bringt. Die Fotografien wurden innerhalb einer Periode von 14 Jahren besorgt.Durch eine Analyse des Themas Grenze wird erklärt, dass das Abschaffen von Grenzen nur die Kreierung neuer Grenzen bedingt, und dass Grenzen für das Strukturieren einer Gesellschaft essentiell sind. Daraufhin wurde eine städtebauliche Analyse durchgeführt, die die Wirkung der Trennlinie auf das städtische Leben hergibt.Abschließend sind die aus der Analyse hervorgehenden Vorschläge für Interventionen aufgelistet, die das Zusammenleben aller Spieler im Zypernkonflikt ermöglichen sollen, ohne das die Essenz der Stadt Nikosia verloren geht.

Kurzfassung englisch:
The meaning of the word Border is often interpreted with negative con-notations. The presented thesis aims to examine the border as an urban phe-nomenon, which can have positive impacts on the cohabitation of an area by culturally diverse people.The field of study has been determined in Nicosia, Cyprus. Following a string of intercommunal violence, the capital city has been divided into two parts with a separating UN-controlled Buffer Zone. The 180km long demilitarized area, divides the whole island. Nicosia´s Old town was transformed into a No-man´s-land. The functions of the city had to be redefined and relocated, the inhabitants had to adapt.This Master thesis reconstructs the origin of the conflict, predominantly through researching newspaper archives and historical sources. Since it is an ongoing dispute, special emphasis has been given to the turbulent events of the most current negotiations.To make clear how the barrier of the Buffer Zone manifests itself in Nicosia's Old town, photographs have been taken over the course of the last 14 years to establish a report which helps the reader visualize the Buffer Zone and its immediate surroundings.Through analysis of Borders as a universal phenomenon, it is explained how abolishing borders inevitably leads to the creation of different ones. Fur-thermore, that having borders is essential for structuring society. Consequently, an analysis of the Urban Area of Nicosia shows how the effects of this specific border are demonstrated.In conclusion, the proposals for interventions resulting from the analysis are listed which should enable all players in the Cyprus conflict to cohabitate Nicosia without losing the essence of the city.

Schlagworte:
Borders / Cohabitation / Separation / Nicosia / Cyprus-Problem


Elektronische Version der Publikation:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_302998.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.